Kleve Die Kontinente in Kleve

Kleve · Amerika, Asien und Afrika; Savannen, toskanische Landschaften und japanische Gärten holen die Welt der Pflanzen nach Kleve: Jeder der neun Höfe der neuen Hochschule soll ein internationales Gartenkonzept bekommen.

Baustelle Hochschule Rhein-Waal: Vom Spatenstich bis zum Speicherabriss
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Eine internationale Hochschule soll auch eine internationale Umgebung bekommen. "Unsere Internationalität soll sich auch im Campus zeigen", sagt Prof. Kerstin Koch, Biologin an der Hochschule Rhein-Waal (HSRW). Genau das sei die Quintessenz einer gemeinsamen Sitzung über die Außengestaltung mit Hochschulpräsidentin Prof. Marie-Louise Klotz gewesen. So sollen in den Höfen zwischen den Institutsgebäuden kleine Gärten entstehen, die nach Asien, Nordamerika oder Afrika entführen, werden asiatische Gärten, der "Indian Summer" ebenso zu genießen sein, wie die strenge europäische Gartenkunst der Renaissance.

Nutzpflanzen

"Wir wollen im Umfeld der Hochschule Nutzpflanzen zeigen, eben das, womit wir uns hier intensiv beschäftigen", sagt Kerstin Koch. Das sei symbolisch zu verstehen, denn natürlich seien dies keine Pflanzen, mit denen an der Hochschule gearbeitet werde, auch sei die Umgebung der HSRW ja kein Acker. Im Gegensatz zu den Pflanzen in den Gewächshäusern, die im vom Klever Architekturbüro Hülsmann-Thieme überplanten Lagerhaus liegen. "Dort könnten wir Pflanzen haben, mit denen wir forschen", sagt Koch, deren Spezialgebiet unter anderem die Erforschung des Lotus-Effektes ist. Zur Erklärung greift die Professorin gerne ins Wasserbecken vor der Alltours-Verwaltung, in der die Hochschule jetzt sitzt, und zeigt, wie die Wassertropfen vom Blatt perlen.

Neun Höfe entstehen zwischen den Institutsgebäuden. Die werden, wie der gesamte Campus, von Junker + Kollegen, Landschaftsarchitektur, gestaltet, wurden von Prof. Dirk Junker entworfen. Jeder Hof wird in diesem Entwurf einem Kontinent zugeordnet. Es werden Pflanzen ausgewählt, die typisch für die Regionen sind und in hiesigen Breitengraden gedeihen. Es wird einen Asien-Hof geben, in dem Bambus und Kiesflächen an asiatische Gartenkunst erinnern. Der Hof Europa schaut zurück auf die stringente Gartengestaltung des Barocks und der Renaissance. "Für den Afrika-Hof möchten wir ein Stück Savanne nach Kleve holen, für Nordamerika die typischen Nadelgehölze, aber auch Laubbäume und Büsche mit ihren im Herbst bunten Blättern", sagt Sebastian Schleithoff. Der Diplom-Ingenieur der Landschaftsarchitektur betreut neben Junker das Projekt HSRW.

Im Hof "Europa mediterran" erinnern Säulenwacholder an die alte Kulturlandschaft der Toskana. Für den Hof Südamerika wird es Pflanzen geben, die an Urwald erinnern. Ein weiterer Asienhof thematisiert den dort beliebten Ahorn. "Für Nordeuropa denken wir an skandinavische Pflanzen, beispielsweise an einen Blaubeerunterbewuchs", so Schleithoff. Fehlen darf nicht ein japanischer Garten nach klassischem Tatami-Maß. Alle diese Gärten werden öffentlich zugänglich sein und laden nicht nur die Studenten zum Flanieren ein . . .

(RP)
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