Kleve Die glorreichen Neun

Kleve · Sonntag fällt die Entscheidung auch in Kleve, Kalkar, Bedburg-Hau und Kranenburg. Alleinkandidat Peter Driessen braucht 2500 Stimmen. Zwei Duelle und ein Vierkampf um den Bürgermeister-Posten. Schwarz-Grün in Kleve?

kleve-kalkar-bedburg-hau-kranenburg Die Spannung steigt dem Siedepunkt entgegen, die Nervosität der Politiker und Bürgermeister-Kandidaten sowieso: Morgen um Punkt 18 Uhr sind alle Entscheidungen der Kommunalwahl 2009 gefallen — dann muss nur noch fröhlich ausgezählt werden. Was allen Betroffenen erst recht die spannendsten Momente bescheren dürfte — denn sowohl in Kleve als auch in Kalkar, Kranenburg und Bedburg-Hau haben die Rathäuser die Möglichkeit geschaffen, dem Entscheidungsprozess live vor Ort beiwohnen zu können. Das gilt natürlich a erst recht für die insgesamt ("glorreichen") neun Kandidaten, die sich in den vier Kommunen für das Amt des Ersten Bürgers bewerben — übrigens allesamt Männer.

Der Einzelkämpfer

Eigentlich schon gewonnen hat der Sensations-Sieger von 2004, der Bedburg-Hauer Bürgermeister Peter Driessen. Der Pferdefuß: Da der ehemalige Standesbeamte, der vor fünf Jahren seinen Chef Hans Geurts mit 56,6 Prozent der Stimmen schlug, diesmal als Kandidat aller Parteien ins Rennen geht, braucht er genau 2500 Stimmen, um wirklich gewählt zu sein. Zwar sollte das bei 10 488 Wahlberechtigten in der Kommune vermeintlich kein Problem sein, aber so ähnlich hatten die "Geurtsianer" vor fünf Jahren auch kalkuliert.

Zweikämpfe warten in Kalkar und Kranenburg: Titelverteidiger Gerhard Fonck, der 2004 mit stolzen 65,1 Prozent der Stimmen den damaligen Herausforderer Jochem Reinkes (SPD) deklassiert hatte, wird es diesmal mit Burkhard Boßmann (FBK) zu tun bekommen, ganz sicher eine günstigere Position für den Kalkarer Chef als die des Nachbarn Driessen, denn Fonck muss keine Wähler-Quote schaffen, sondern nur die Mehrheit holen, was ihm gelingen sollte. Ähnlich die Situation in der Grenzfeste, in der das Kranenburger Duell dasselbe wie vor fünf Jahren ist. Amtsinhaber Günter Steins geht nicht nur mit dem Bonus des Titelträgers und der wichtigen FDP-Unterstützung ins Rennen, sondern auch mit dem satten Vorsprung von 57,4 Prozent der Voten gegenüber gut 32 Prozent, die sein SPD-Herausforderer Jürgen Franken geholt hatte. Selbst wenn man dem rührigen Sozialdemokraten eine Steigerung zutrauen darf — zu mehr sollte es nicht reichen.

Hoher Favorit ist natürlich auch Kleves Erster Bürger Theo Brauer, der sich freilich mit gleich drei Gegnern auseinandersetzen muss. Aber da die einfache Mehrheit der Stimmen auch in Kleve zum Sieg reicht, können Josef Gietemann (SPD), Dr. Artur Leenders (Grüne) und Sven Rickes (FDP) vielleicht Achtungserfolge erzielen — mehr dürfte nicht drin sein. Zur Erinnerung: Vor fünf Jahren holte Brauer genau 45,7 Prozent der Stimmen, musste gegen Petra Tekath (SPD), die es auf 22,2 Prozent brachte, in die Stichwahl, die er dann glatt gewann. Aber wie gesagt: Eine Stichwahl ist morgen ausgeschlossen.

In der Parteienlandschaft wird es in Sachen Zusammensetzung der Räte vor allem um die Frage gehen, wo und ob sich die seit Jahrzehnten regierende CDU die absolute Mehrheit holt. Beispiel Kreisstadt: Die seit fünf Jahren mit den Geschicken der Stadt betraute schwarz-grüne Koalition hat schon weit im Vorfeld bekundet, dass die erfolgreiche Zusammenarbeit fortgesetzt werden soll, egal wie's ausgeht.


Ergebnisse, Sieger, Verlierer: Alle Infos zur Kommunalwahl finden Sie in unserem Special. Eine Übersicht über die Wahlergebnisse in den Städten und Gemeinden finden Sie hier.

(RP)
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