Traditions-Marke Rama Wie Goch und Kleve zur Margarine-Hochburg wurden

Goch · Der Deutsche Reichstag hatte mit einer Entscheidung aus dem Jahr 1887 dafür gesorgt, dass die Nachbarstädte Goch und Kleve für lange Zeit zu deutschlandweiten Margarine-Hochburgen wurden. Die Geschichte dahinter.

 Der Briefkopf der Firma Jurgens&Prinzen um die Jahrhundertwende zeigt die Größe der Margarine-Werke an der Klever Straße in Goch.

Der Briefkopf der Firma Jurgens&Prinzen um die Jahrhundertwende zeigt die Größe der Margarine-Werke an der Klever Straße in Goch.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Als der Reichstag seinerzeit nämlich beschloss, auf die Einfuhr von Margarine einen Zoll von 30 Prozent zu erheben, waren die Margarine-Firmen im niederländischen Oss gezwungen, in Deutschland zu produzieren. Daraus wurde eine wahre Erfolgsgeschichte, die in Goch ihren Höhepunkt im Jahr 1928 fand, als 3140 Menschen bei den Holländischen Margarine-Werken Jurgens&Prinzen beschäftigt waren. Der größte Arbeitgeber von Goch fusionierte im Sommer 1929 mit der van-den-.Berghs-Margarinegesellschaft, die gleichzeitig im Jahr 1888 übergesiedelt war und ihr Werk in Kellen eröffnete, weil die Stadt Kleve (als Kurort) eine Ansiedlung abgelehnt hatte. Beim Zusammenschluss der jahrzehntelang konkurrierenden Unternehmen entstand die Union Deutsche Lebensmittelwerke, nach einer Fusion mit der Firma Lever wurde 1930 der heute noch existierende Hamburger Unilever-Konzern aus der Taufe gehoben.