Kreis Kleve Die ersten 100 Tage von Pfarrer Wolff

Kreis Kleve · Im März trat der gebürtige Düsseldorfer die Nachfolge von Hans van Nunen als Geschäftsführer der Diakonie im Kreis Kleve an. Er lobt die gute Organisation und das positive Bild nach außen. Und er verrät, welche Themen er angehen will.

 Joachim Wolff, der neue Geschäftsführer der Diakonie im Kreis, an seinem Schreibtisch.

Joachim Wolff, der neue Geschäftsführer der Diakonie im Kreis, an seinem Schreibtisch.

Foto: Gottfried Evers

Knapp 100 Tage hat es gedauert, aber nun kennt Pfarrer Joachim Wolff alle fest angestellten Mitarbeiter bei der Diakonie Kreis Kleve persönlich. Immerhin 100 Stück sind das. "Und fast alle davon mit Namen", sagt der 54-Jährige lächelnd. Zum 1. März hatte der gebürtige Düsseldorfer die Geschäftsführung der Diakonie übernommen. Von seinem Büro in der Gocher Zentrale in der Nähe des Marktplatzes aus lernte er den Gemeindekreis kennen - und das weit über die Namen der Angestellten hinaus. In Zukunft will er die evangelische Diakonie am stark katholisch geprägten Niederrhein näher in das Bewusstsein der Menschen rücken und Themen fördern, die bisher von der Öffentlichkeit eher wenig wahrgenommen werden.

Die wichtigste Aufgabe der diakonischen Arbeit sei die ambulante Tagespflege, meint Joachim Wolff. Dazu gehören die Menschen, die zu Hause Pflege benötigen, sowie das betreute Wohnen für Menschen mit Behinderung. "Zusätzlich sind wir ein Quartier für ältere Menschen", sagt der Pfarrer. Eng verknüpft sei die Diakonie aber auch mit Themen wie bezahlbarem Wohnraum. "Da wird es in Kleve wegen der Hochschule eng", sagt Joachim Wolff. Gerade bei Menschen, die sich in einer schwierigen Lage befänden und auf dem Wohnungsmarkt geringe Chancen hätten, könne die Diakonie helfen und etwa Wohnungen selbst anmieten. Weitestgehend unbekannt als Tätigkeitsfeld der Diakonie seien auch die Wohnungslosenberatung und die Sozialberatung in Xanten.

Er habe eine "sehr gut organisierter Diakonie" vorgefunden, die besonders nach ihrem Umzug 2009 an den neuen Standort ein positives Bild nach außen vermittle. Die Arbeit sei durch "viele kleine Pflegeautos", Vorträge sowie Info-Veranstaltungen wie auf dem Gocher Gesundheitsmarkt und verschiedenen Gemeindefesten den Menschen präsent, findet der neue Geschäftsführer. Er will diese Wahrnehmung aber noch verstärken und auch die Kirchengemeinden enger mit der Diakonie verknüpfen. "Das wird durch die enge Zusammenarbeit der einzelnen Fachbereiche möglich."

Angeboten werden etwa bereits Führungen durch die Diakonie-Niederlassung in Goch. Schon in Kindertagesstätten informieren Mitarbeiter der Diakonie über Suchtvorbeugung etwa bei der neuen Designerdroge Chrystal Meth und die Folgen von Alkoholkonsum. In Kleve will Joachim Wolff die Räume optisch attraktiver gestalten und verstärkt Präsenz beispielsweise bei Festen zeigen. Die zwei Standorte in Geldern sollen zu einem zusammengelegt werden. "Aber die meisten neuen Dinge brauchen Zeit, um sich zu entwickeln", meint der Pfarrer.

24 Jahre lang war Joachim Wolff Gemeindepfarrer in Wesel-Büderich. Noch immer wohnt er in Xanten, wo die Diakonie neben Kleve und Geldern einen weiteren Standort hat. Als er die Stelle antrat, kannte er die meisten Gemeinden und Presbyterien bereits aus seiner Zeit in Büderich. Von den 19 Gemeinden des Kirchenkreises, die Mitglieder der Diakonie sind, aber wurde er nun für einen persönlichen Besuch vor Ort eingeladen, um über die Arbeit der Diakonie zu berichten. Neu eingeführt hat der Pfarrer bereits das Jahresfest, das am 27. August stattfinden soll. Es wird um 17 Uhr mit einem Gottesdienst beginnen, anschließend sollen langjährige Mitarbeiter und ehrenamtlich Tätige geehrt werden.

(RP)
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