Rp-Serie Bruderschaften Und Gilden In Kalkar (2) Die Brüder des ehrbaren Handwerks

Kleve · 1755 wurde die St.-Josefs-Gilde gegründet - die Mitglieder müssen männlich sein und der katholischen Kirche angehören.

Rp-Serie Bruderschaften Und Gilden In Kalkar (2): Die Brüder des ehrbaren Handwerks
Foto: Stade, Klaus-Dieter (kds)

Josef von Nazareth ist Schutzpatron der St.-Josefs-Gilde Kalkar. Am 19. Dezember 1755 verlieh Friedrich ein Generalprivileg für Tischler und Schreiner im Herzogtum Kleve. Das war die Gründung der heutigen St.-Josefs-Gilde in der Nicolaistadt. Am Patronatsfest 2000 wurden die bisher bestehenden Statuten aus 1881, die in vielen Punkten nicht mehr zeitgemäß waren, auf den heutigen Stand gebracht. So besteht die Gilde ausschließlich aus Mitgliedern, die einen Beruf in den Bereichen Bau, Planung, Verwaltung und Erhaltung von Häusern, Bauwerken und Landschaften ausüben oder ausgeübt haben.

 Die Brüder der Kalkarer St.-Josefs-Gilde im Jahr 1980.

Die Brüder der Kalkarer St.-Josefs-Gilde im Jahr 1980.

Foto: privat

Die Berufsausbildung muss abgeschlossen sein. Die Mitglieder müssen männlich sein, der katholischen Kirche angehören, in Kalkar wohnhaft oder hier geboren sein. Aktuell zählt die St.-Josefs-Gilde 29 Gildebrüder. Gildemeister ist Michael Janßen, Leutnant Hans-Georg Biesemann und Fähnrich Hans-Josef Brüx. Ehrengildemeister sind Heinrich Görtzen und Willi Haps. "Bruder in der Gilde zu sein, ist Zeugnis gelebter Tradition, ehrbaren Handwerks und großer Verbundenheit mit der Heimatstadt Kalkar", sagt Gildemeister Michael Janßen.

Ein Beispiel: 1926 legte der letzte Lehrling vor dem Gesellenprüfungsausschuss der Kalkarer St.-Josefs-Innung seine Prüfung ab. Besonders stolz ist die Gilde auf die St.- Josefs-Kapelle auf dem Josefs-Platz, die zur Ehre Gottes, zur Verehrung des heiligen Josef und zum Gedenken an die verstorbenen Gildebrüder, aber auch zur Freude der Gildebrüder und der Kalkarer Bürger erbaut wurde. 1995 wurde die Kapelle eingeweiht, und 2003 kamen ein Glockenturm und eine Glocke hinzu.

Einmal jährlich im Sommer trifft sich die Gemeinde zu einem Gottesdienst vor der St.-Josefs-Kapelle. 2005 feierte die Gilde ihr 250-jähriges Bestehen. Wie alljährlich begann der Patronatstag mit einem festlichen Hochamt in der ehrwürdigen St.-Nicolai-Kirche. Anlässlich des Patronatsfestes rückt der Josefs-Altar stets für einen Tag in den Mittelpunkt des Hochchores. Der Altar wurde von Bischof Lörks, Rektor Opgenorth und von der Gilde dem Künstler Langenberg in Auftrag gegeben und 1930 hergestellt.

Der Standort war zunächst an der Südwand von St. Nicolai. 1962 wurde der Altar aus der Kirche entfernt und im Gewölbe untergebracht. 1980 wurde er instand gesetzt und in der Anna-Kapelle aufgestellt, wo er bis heute steht. Nach der heiligen Messe am Namenstag des heiligen Josef ist abends ein Beisammensein der Gildebrüder, und es wird in geselliger Runde gefeiert. Für die Gilde ist die Beteiligung am kirchlichen und gesellschaftlichen Leben Kalkar Ehrensache.

Die Gildebrüder haben das Schulschiff "Stella Maris" an der Josef-Lörks-Schule restauriert.

(RP)
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