Kalkar-Grieth Die Apfelernte hat begonnen

Kalkar-Grieth · Ab sofort sind an der Obstplantage Raadts zwischen Hönnepel und Grieth wieder Äpfel erhältlich. Die Schäden durch die Wetterkapriolen der vergangenen Monate halten sich in Grenzen - das ist bei vielen ihrer Kollegen aber anders.

 Manfred Wörmer bekommt einen Apfel für Pony Petty geschenkt.

Manfred Wörmer bekommt einen Apfel für Pony Petty geschenkt.

Foto: nik

Rund zweieinhalb Jahre lang sollen die Arbeiten am Rheindeich bei Grieth andauern; umso wichtiger also für Annette Raadts, darauf hinweisen zu können, dass ihr Betrieb immer erreichbar bleibt. Schilder, die auf die Umleitung hinweisen, gibt es in allen Richtungen. Sehr einfach ist die Zufahrt ab Wunderland: Vom dortigen Kreisverkehr aus wird es immer möglich sein, Raadts zu erreichen.

Wer aus Richtung Emmerich kommt, wird über Wissel geleitet. Und wer sich auf zwei Rädern bewegt, hat es ganz leicht: Er kann den improvisieren Radweg nutzen, der schon vor einiger Zeit angelegt wurde. Vom Kreisverkehr am Wunderland geht's dafür unter der Bandanlage der Abgrabung hindurch über einen Feldweg Richtung Grieth, wo der Radweg wieder erreicht wird. "Parallel zur Verlegung des Deiches bauen wir auf Kosten des Landes auch einen Radweg", erklärte der RP der Geschäftsführer des Deichverbands Xanten-Kleve, Bernhard Schlüss. Die bisherige Radspur endet am Parkplatz an der Deichkrone - die Fortsetzung über die Straße galt immer als sehr gefährlich.

Im Hofladen von Annette Raadts warten aromatische Mirabellen, saftige Birnen und natürlich Äpfel auf die Kunden. Dafür, dass der Nachschub nicht ausgeht, sorgen Saisonkräfte, die Weisung haben, nur die ganz reifen, makellosen Früchte in die Kisten zu legen - nicht etwa zu werfen. Die polnischen Mitarbeiterinnen Anna und Ella inspizieren jeden einzelnen Apfel. Was heute noch nicht für gut befunden wird, hängt noch ein, zwei Tage länger. So kann es Wochen dauern, bis eine Sorte "durch" ist.

 Die beiden polnischen Mitarbeiterinnen Anna und Ella pflücken derzeit die besonders beliebte Apfelsorte Elstar. Chefin Annette Raadts hat ihnen erklärt, dass nur die ganz reifen, schön roten Früchte in die Kisten gehören.

Die beiden polnischen Mitarbeiterinnen Anna und Ella pflücken derzeit die besonders beliebte Apfelsorte Elstar. Chefin Annette Raadts hat ihnen erklärt, dass nur die ganz reifen, schön roten Früchte in die Kisten gehören.

Foto: Stade

An späteren Sorten wird noch ein "Sommerschnitt" durchgeführt. Überschüssige Zweige, die für den Kronenaufbau nicht nötig sind, werden herausgeschnitten. "So kommt genügend Licht in den Baum, und es können sich schöne, süße Früchte entwickeln", erklärt die Fachfrau. Anders als Berufskollegen im Umkreis hat Raadts nur geringe Schäden durch die Wetterkapriolen des Frühjahrs zu verzeichnen. Einige Baumreihen, die ungeschützt stehen, weisen zwar Spuren von Hagelschlag auf. Der Großteil der Kulturen steht jedoch geschützt unter Netzen, die im Frühjahr über die Kronen gespannt werden, und präsentiert sich wie gewünscht.

Ebenso wichtig ist ein weiterer "Trick" für eine gute Ernte: Bei spätem Frost, der die Blüte gefährdet, wird beregnet. "Das hat schon mein Vater so gemacht und hat uns auch in diesem Jahr die Ernte gerettet", sagt Annette Raadts. Innerhalb des Eismantels, der sich beim Besprühen bildet, entsteht eine Erstarrungswärme, die die Blüte schützt. "Zudem hatten wir einfach Glück, weil es bei uns durch die Nähe des Rheins meist zwei Grad wärmer ist als bei einigen Kollegen", sagt die Grietherin.

An der Befruchtung der Obstbäume haben übrigens ungezählte Insekten mitgewirkt, die sich auch jetzt im Spätsommer wohl fühlen. Für sie gibt es jede Menge Blumen und zwischen den Edelgehölzen auch Wildäpfel, die Bienen und Co. schmecken.

(RP)
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