Gemeinde aktiv Antonius-Tafel: In einem Keller fing alles an

KLEVE  · Die St.-Antonius-Bruderschaft Kleve von 1461 ist Träger der ersten Tafel im Kreis Kleve. 2005 war die Gründung.

 Die St. Antonius Bruderschaft, Träger der Klever Tafel mit von links Friedhelm Uffermann, Rainer Huybers, Ludger Wucherpfennig, Tobias Venmanns, Hannelore Vrajolli, Horst Mulder.

Die St. Antonius Bruderschaft, Träger der Klever Tafel mit von links Friedhelm Uffermann, Rainer Huybers, Ludger Wucherpfennig, Tobias Venmanns, Hannelore Vrajolli, Horst Mulder.

Foto: Klaus-Dieter Stade (kds)/Stade, Klaus-Dieter (kds)

Man kann nur über die logistische Meisterleistung der Mitarbeiter der Klever Tafel staunen. Über 80 ehrenamtliche Helfer und Helferinnen sowie viele Spender und Sponsoren machen die Arbeit der Tafel erst möglich. Wöchentlich werden um die 1400 Menschen mit Lebensmitteln versorgt. Träger der Klever Tafel ist die St.-Antonius-Bruderschaft Kleve von 1461. Diese wiederum gehört zu den aktiven Gemeinschaften der Pfarre St.-Mariä-Himmelfahrt Kleve.

Einer der Gründer, Willi Huybers, erzählt, dass man mit drei Leuten ganz bescheiden in einem Keller begonnen habe. „Die Lebensmittelkisten standen auf dem Boden“, sagt er. Im Jahre 2005 wurde unter dem Namen „Antonius-Tafel“ die erste Tafel im Kreis Kleve gegründet. In 2007 wurde aus der Antonius-Tafel die Klever Tafel, denn mit dem Begriff Antonius-Tafel wurde eine Markenschutzbestimmung übertreten.

Zu den Mitarbeitern in der großen Halle am XOX-Gelände gehören Brudermeister Rainer Huybers, sein Vater Willi, Diakon Michael Rübo und Bernhard Sack, alle von der St.-Antonius-Bruderschaft. Einer der zahlreichen Ehrenamtlichen ist auch Ludger Wucherpfennig, der die Logistik der Klever Tafel erläuterte. Die Bedürftigen brauchen einen schriftlichen Bescheid von der Stadt oder dem Kreis Kleve, dass sie Sozialunterstützung bekommen. In einem Begrüßungsschreiben werden die Kunden in 20 Sprachen über den Modus der Verteilung informiert. Jeder bekommt eine gelbe oder rote Kundenkarte, auf der die notwendigen Daten, beispielsweise die Anzahl der bezugsberechtigten Haushaltsmitglieder, verzeichnet sind.

Damit kann man entweder dienstags oder donnerstags von 11.30 Uhr bis 13 Uhr einkaufen. Für die Waren zahlen die Bedürftigen keinen Euro. Täglich fahren Mitarbeiter der Klever Tafel Discounter, Lebensmittelmärkte und Bäckereien ab und holen die Lebensmittel, die noch einwandfrei und für den Verzehr geeignet sind. Dafür stehen zwei Fahrzeuge mit Kühlzellen zur Verfügung, die zu den Klever Geschäften unterwegs sind. In Kühl- und Tiefkühlräumen in der angemieteten XOX-Halle können die Lebensmittel zwischengelagert werden.

An den Ausgabetagen herrscht dort dann Hochbetrieb. Gemüse und Frischprodukte werden überprüft, gesäubert und in Warenkörbchen bereitgestellt. Geschulte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen achten dabei auf das Mindesthaltbarkeitsdatum und auf das Verbrauchsdatum, das strikt eingehalten werden muss. Die Reihenfolge der Abholung ist geregelt. „Es können soviel Lebensmittel ausgegeben werden, wie an Spenden vorhanden sind“, sagt Rainer Huybers. Die Kunden müssen eine eigene Tasche für den Transport der Ware mitbringen. Bei wirklicher Bedürftigkeit im Falle von Alter oder Krankheit ist samstags auch eine Zustellung zum Haus der Betroffenen möglich. „Durch unsere Besuche entsteht ein Vertrauensverhältnis zu Menschen, die oftmals isoliert im Alltag sind oder in Mehrfamilienhäusern vereinsamen“, sagt Diakon Michael Rübo.

Für den reibungslosen Ablauf der Arbeit ist die Klever Tafel natürlich auf Spenden angewiesen, um zum Beispiel die Miete der Halle, notwendige Reparaturen und alle übrigen Kosten tragen zu können. Nach einem Rundgang durch die große Halle standen am Ausgang wunderschöne blühende Blumen. Auch hiermit erfreut die Klever Tafel im Sinne des heiligen Antonius die Bedürftigen.

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