Kleve Kisters-Preis für Horstleiter Robin Übach

Kleve · Der 25-Jährige engagiert sich seit zwölf Jahren in der Waldjugend Kleve. Sein Engagement verbindet Jugendarbeit und Naturschutz. Das Preisgeld von 1000 Euro will der Preisträger für Projekte der Klever Waldjugend nutzen.

 Bei der Verleihung des Kisters-Preises an die Klever Waldjugend: Walter van Briel, Robin Übach, Peter Bossmann, Christel Osterlack, Wilhelm Flinterhoff, Sabine van Uffelt und Norbert Maas, von links.

Bei der Verleihung des Kisters-Preises an die Klever Waldjugend: Walter van Briel, Robin Übach, Peter Bossmann, Christel Osterlack, Wilhelm Flinterhoff, Sabine van Uffelt und Norbert Maas, von links.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Wer den Karl- und Maria- Kisters-Preis erhält, weiß bis zum Augenblick der Verleihung fast niemand. Nur das Kuratorium von Kolpinghaus und Kolpingfamilie, der Preisträger selbst und vielleicht seine nächsten Angehörigen. So war es für die Mitglieder der Kolpingfamilie Kleve eine ungewöhnliche Begrüßung, als einige Jagdhornbläser der Waldjugend Kleve die feierliche Preisverleihung im Klever Kolpinghaus mit einer Kostprobe ihres Könnens einleiteten.

Sabine van Uffelt, stellvertretende Vorsitzende der Kolpingsfamilie, verkündete danach sogleich den Namen, der zu dieser Einleitung passte: Der 25-jährige Robin Übach, Horstleiter bei der Waldjugend, Horst Kleve, erhält den mit 1000 Euro dotierten Preis für sein soziales Engagement für die Jugend und seinen Einsatz für den Naturschutz. Die Laudatio hielt Revierförster Joachim Böhmer, der auch gleichzeitig Patenförster der Klever Waldjugend ist. „Du bist der Prototyp der Waldjugend“, sprach er den Preisträger an. Seit 2007 engagiere sich Übach in der Klever Waldjugend. Er hob hervor, dass der junge Horstleiter sich insbesondere um die jüngeren Mitglieder kümmere, ihnen die Natur näher bringe und ihr Verständnis für den Naturschutz schärfe. Gleichzeitig sei diese Arbeit auch eine wichtige soziale Tätigkeit für Kinder und Jugendliche. Bäume pflanzen, Müll sammeln im Wald, gemeinsame Freizeiten organisieren – dies alles sei Engagement im Sinne Aldolph Kolpings. Böhmer erwähnte auch, dass Umweltzerstörung, Klimawandel und Waldsterben hochaktuelle Themen seien und sagte: „Deshalb brauchen wir die Waldjugend.“

Der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Kleve, Josef Gietemann, gratulierte dem Preisträger im Namen der Stadt. Gietemann überreichte als Geschenk eine Tasse der Stadt Kleve und einen Kino-Gutschein. Robin Übach bedankte sich herzlich und betonte, dass er den Preis als Auszeichnung nicht nur für sich, sondern für sein ganzes Team verstehe. Er verschenkte seinerseits Tassen an alle Mitglieder des Kuratoriums mit dem Baum des Jahres 2019 (Flatterulme) und 2016 (Winter-Linde). Die symbolische Verbindung von Jugendarbeit und Naturschutz zog der Vorsitzende der Klever Kolpingsfamilie, Norbert Maas. Er sagte bewegt: „Achtet darauf, dass ihr immer junge Bäume pflanzen könnt.“ Robin Übach ist von Beruf Polizeibeamter in Geldern. „Ältere helfen Jüngeren“ sei die Devise bei der Waldjugend, berichtete er. „Wir sind ein reiner Naturschutzverein, weder politisch noch religiös orientiert“, erklärte er weiter. Zu den Aktivitäten gehören Fahrten, Erkundungen in der Natur und zum Beispiel das Aufstellen von Nistkästen. Zum Thema Waldsterben sagte er, man gehe von Monokulturen über zu Mischwald. Fichten seien anfälliger für Borkenkäfer-Befall als robustere europäische Baumarten. Er und weitere Mitglieder seines Teams sowie die Jagdhornbläser waren in ihren traditionellen dunkelgrünen Hemden zur Feierstunde gekommen. Besondere Symbolik hat das gedrehte schwarz-grüne Halstuch. Schwarz stehe, so Übach, für den Bund der Waldjugend und die Elemente Fahrt und Lager, Grün drücke die Verbundenheit mit der Natur aus. Und der gedrehte Kreis sei das Symbol für die unendliche Gemeinschaft. Das Preisgeld verwendet Übach für Projekte der Klever Waldjugend.

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