Kreis Kleve Deutlicher Rückgang bei der Zahl der Bedarfsgemeinschaften

Kreis Kleve · Deutlich weniger Menschen erhalten die Grundsicherung für Arbeitsuchende. Gleichzeitig bleibt die Zahl der Vermittlungen in den ersten Arbeitsmarkt auf hohem Niveau. Dies sind die beiden Kernaussagen der aktuellen Auswertung "Grundsicherung für Arbeitsuchende" für den Monat September, die Landrat Wolfgang Spreen nun vorstellte. Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften ist um 172 auf nunmehr 9.147 gesunken. Dies ist der niedrigste Stand seit Dezember 2014. "Ob wir nun mit einer anhaltenden Trendwende rechnen dürfen, kann niemand voraussehen. Aber dass die Zahl der Bedarfsgemeinschaften so deutlich zurückgegangen ist, werte ich als gutes Zeichen", so Spreen. Bei den Bedarfsgemeinschaften handelt es sich in der Regel um Familien, die von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen sind. Von den insgesamt 16.894 Betroffenen sind 12.516 erwerbsfähig. Bei den verbleibenden 4.378 Personen handelt es sich in der Regel um Kinder.

Ebenfalls positiv bewertete der Landrat die weiterhin hohen Integrationszahlen. Das kommunale Jobcenter konnte im August 422 Personen in den ersten Arbeitsmarkt vermitteln, davon 86 in eine Ausbildung (plus 5 gegenüber dem bereits hohen Wert aus August 2014). Spreen: "Ein guter Start ins Berufsleben." Einen Vollzeitjob nahmen 126 Personen auf, 70 Vermittlungen erfolgten in einen Teilzeitjob. Eine geringfügige Beschäftigung nahmen 134 Leistungsbezieher auf, sechs eine sonstige Beschäftigung. Viele Langzeitarbeitslose sind beispielsweise aufgrund ihrer gesundheitlichen oder familiären Situation mit Kindererziehung oder Pflege von Angehörigen nur eingeschränkt erwerbsfähig. Für diese Personenkreise stellen Teilzeitbeschäftigungen oder geringfügige Beschäftigungen geeignete Beschäftigungsformen dar. "Als Jobcenter Kreis Kleve haben wir die Chance, eines der zentralen sozialpolitischen Felder aktiv aus einer Hand zu betreuen", betonte Spreen. "Individuelle Beratung und Begleitung sind unsere wichtigsten Instrumente zur Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit."

Im Kreis Kleve erhalten rund 6,5 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner die Grundsicherung für Arbeitsuchende. Dies stellt sowohl im Vergleich zu Bund (7,6) und Land (9,4) als auch zu den Nachbarkreisen Wesel (7,8) und Viersen (6,9) einen vergleichsweise guten Wert dar.

Zur Erfüllung des Aufgabenspektrums des SGB II wurde im August ein Gesamtbetrag von 9,24 Mio. Euro aufgewendet. Auf den Kreis und die Kommunen entfielen etwa 2,66 Mio. Euro. Im Jahr 2015 wurden bisher (Januar bis August) rund 73,89 Mio. Euro aufgewendet.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort