unsere woche Ein Wahlkampf der ruppigen Art

Kalkar · Der Wahlkampf nimmt Fahrt auf. In Kalkar kam es zu einem Fall, den man so nicht erleben möchte. Auch wenn er juristisch kompliziert ist.

 Rheinische Post Lokalredaktion Kleve Porträt Anja Settnik

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Foto: van Offern, Markus (mvo)

Es war klar, dass es jetzt, gegen Ende der Ferien, so richtig losgehen würde. Aber was sich da in diesen Tagen in Kalkar abgespielt hat, ist eine Art von Wahlkampf, wie man sie lieber nicht erleben möchte. Juristisch betrachtet ist der Fall kompliziert, die Freien Bürger haben vielleicht auch Recht damit, dass es noch schlechter gewesen wäre, erst nach der Wahl festzustellen, dass da vielleicht ein nicht wählbarer Kandidat auf der Liste stand. Anständig wäre aber gewesen, frühzeitig die betroffene Partei anzusprechen, statt gleich den Wahlleiter hinzuzuziehen. Der wiederum hätte, da es offenbar ein Schreiben von April gab, gleich reagieren müssen, statt bis Juli zu warten, wodurch die CDU kaum mehr die Chance hatte, offene Fragen auszuräumen.

Was ist eigentlich „Wohnen“? Ist eine Küche Pflicht, braucht man Bücher im Regal, vielleicht Blumen auf der Fensterbank? Wenn ein Student mit erstem Wohnsitz gemeldet ist, aber nur ein WG-Zimmer hat und überhaupt lieber bei der Freundin im Nachbarort übernachtet - ist er dann kein Einwohner? Solche Fragen drängen sich auf, wenn ein Mann, der nicht nur in seiner Praxis, sondern auch in der Freizeit viel in Kalkar anzutreffen ist, nach seiner Wohnstadt befragt wird. Durchaus nachvollziehbar, dass der Wahlleiter sich nicht das Klappsofa vorführen ließ. Weniger verständlich, dass er ohne klare Erkenntnis den weitreichenden Beschlussvorschlag formulierte. Gut, dass der von der Mehrheit der Kalkarer Politiker dann doch abgelehnt wurde. Eine faire Geste.

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