Kleve-Materborn Der Streit ums Schaepenfeld ist beigelegt

Kleve-Materborn · Anlieger Georg Cluse kauft die Fläche, auf der sich die Straße befindet. Er will allen Materbornern erlauben, das Schaepenfeld zu befahren. Nach Vertragsabschluss muss Cluse seine Privatstraße sanieren. Noch ist sie gesperrt.

 Georg Cluse betreibt am Schaepenfeld einen Reitstall. Jetzt will er den Grund, auf dem die Straße liegt, kaufen, danach die Straße sanieren und die Absperrung entfernen.

Georg Cluse betreibt am Schaepenfeld einen Reitstall. Jetzt will er den Grund, auf dem die Straße liegt, kaufen, danach die Straße sanieren und die Absperrung entfernen.

Foto: Gottfried Evers

Überraschend sind sich die Konfliktparteien im Streit ums Schaepenfeld einig geworden. Anlieger Georg Cluse, der dort einen Reitstall betreibt, will die Fläche, auf der sich die Materborner Straße befindet, von der Architektin Nicole Ebben kaufen. Das kündigte er gestern im RP-Gespräch an.

Kommt es zur Vertragsunterzeichnung, wäre ein monatelanges Tauziehen beendet. Das hatte begonnen, als klar wurde, dass das Schaepenfeld saniert werden muss. Cluse und die Bürgerinitiative "Öffentliche Widmung Schaepenfeld" argumentierten, dass die Stadt für den Unterhalt der Straße zu sorgen habe, da sie seit Jahrhunderten öffentlich genutzt werde.

Als nächstes wurde Nicole Ebben, die Eigentümerin einer Fläche ist, über die das Schaepenfeld zum Teil verläuft, aktiv. Sie ließ auf ihrem Grund Eisenträger aufstellen und einen Erdhügel aufschütten, so dass eine Durchfahrt unmöglich wurde. Cluse sah die Existenz seines Betriebes gefährdet. Verhandlungen scheiterten. Es sah nach einem Gerichtsprozess aus. Die Situation war — gelinde gesagt — total zerfahren. Dann der Durchbruch, zu dem es, wie Cluse betont, maßgeblich durch das Engagement des Klever Rechtsdirektors Wolfgang Goffin kam.

Goffin bestätigte gestern die Einigung. Er hatte sich unermüdlich dafür eingesetzt, dass sich die Konfliktparteien annähern. Als Mediator bereitete er die Lösung vor, mit der letztendlich sowohl Cluse, als auch Ebben und die Bürgerinitiative leben können: Cluse soll die Fläche aufkaufen und das Schaepenfeld als Privatstraße führen können. Damit müsste die Stadt die Straße auch nicht mehr öffentlich widmen — was Cluse zunächst gefordert hatte. Das hätte sich möglicherweise auch als Eigentor erwiesen, denn die Stadt würde die Anwohner mit 90 Prozent an den Kosten für die Ersterschließung beteiligen. Nach RP-Informationen wären dann insgesamt rund 300 000 Euro fällig. Und die Zahl der Anwohner ist klein.

Cluse freut sich über die Einigung: "Es ist gut, dass alle an einem Riemen gezogen haben", sagt der Materborner. Nach dem Kauf der Flächen will Cluse allen Materbornern erlauben, das Schaepenfeld zu befahren. Doch zunächst einmal muss der Unternehmer die Straße auf eigene Kosten sanieren. 14 Tage hat er dafür veranschlagt. Erst wenn Cluse alle Schlaglöcher beseitigt hat, will er die Pfosten entfernen und die Straße somit freigeben. "Ich trage schließlich die Verkehrssicherungspflicht", sagt Cluse. Noch nicht ganz geklärt ist, wer künftig die Kosten für die Straßenbeleuchtung trägt.

Fortsetzung folgt?

(RP)
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