Bedburg-Hau Der Sanierungsplan fürs BedburgerNass

Bedburg-Hau · Das Hallenbad in Bedburg-Hau soll zwischen dem 15. Juli und dem 1. Dezember komplett erneuert werden. Dafür sind 1,5 Millionen Euro eingeplant. Den Zuschlag erhielten drei regionale Firmen. Eintrittspreise nach Neueröffnung höher.

 Gemeinsam für das Hallenbad in Bedburg-Hau: Andreas Schwalger von "Bascon" , Kämmerer Dieter Henseler, Sabine Lotzmann von "Formfactum", Norbert Fleuren von "Fleuren" und Bürgermeister Peter Driessen (von links).

Gemeinsam für das Hallenbad in Bedburg-Hau: Andreas Schwalger von "Bascon" , Kämmerer Dieter Henseler, Sabine Lotzmann von "Formfactum", Norbert Fleuren von "Fleuren" und Bürgermeister Peter Driessen (von links).

Foto: KDS

Ein Jahr, nachdem sich die Bürger von Bedburg-Hau in einem historischen Entscheid für die Erhaltung "ihres" Schwimmbades, des BedburgerNass, ausgesprochen haben, werden in der Gemeinde Nägel mit Köpfen gemacht: Wie die Verwaltung jetzt bekannt gab, schließt das Bad ab dem 15. Juli, damit es umfassend saniert werden kann.

Über knapp fünf Monate — bis zum 1. Dezember — werden sich die Arbeiten erstrecken, währenddessen steht der Bäderbetrieb in Bedburg-Hau still. 1,5 Millionen Euro sollen in die Renovierung fließen. Insgesamt drei lokale Firmen haben den Zuschlag erhalten. Eine europaweite Ausschreibung war wegen der Kleinteiligkeit des Vorhabens nicht notwendig.

Für die architektonischen Arbeiten und alles, das den Hochbau betrifft, zeichnet "Formfactum" aus Bedburg-Hau verantwortlich. "Die komplette Halle wird neu gedämmt, das Dach und die komplette Fassade aus Glasprofilen erneuert", sagt Sabine Lotzmann, Geschäftsführerin von "Formfactum". Allein im vergangenen Jahr sind im BedburgerNass mehr als 100 000 Euro an Energiekosten zusammengekommen. Mit den neuen Maßnahmen plant man, rund 30 Prozent davon sparen zu können. "Der Betonskelettbau ist eigentlich in einem guten Zustand", sagt Sabine Lotzmann. Im Innenraum seien Feuchteschäden an Fassaden, Dach und Boden, defekte Abläufe und Brandschutz-Probleme festgestellt worden.

"Das Hauptaugenmerk liegt aber auf der Technik. Die muss erneuert werden, sonst können wir das Schwimmband nicht betreiben", so Lotzmann. Die wird von den Ingenieuren von "Bascon" aus Pfalzdorf und "Fleuren" aus Kleve saniert. "Wir kümmern uns um das, wovon ein Schwimmbad lebt — nachher aber keiner mehr etwas sieht", sagt Andreas Schwalger von "Bascon Engineering". Durch ein neues Wasseraufbereitungssystem mit Sandfilterung wird die Wasserqualität verbessert, das jetzige System habe "erhebliche Schäden" gezeigt, Messwerte konnten teilweise nicht eingehalten werden. Auch auf die Zugabe von Chlorgas wird in Zukunft verzichtet werden können. Das Blockheizkraftwerk soll hingegen beibehalten werden. Es wurde von der Gemeinde gekauft und soll "so lange laufen, bis es nicht mehr geht", sagt Schwalger.

Ralf Wolniewicz vom Förderverein BedburgerNass erkennt das Ergebnis der Planungen an. "Von unserem ursprünglichen Konzept ist nicht mehr viel übrig geblieben", sagt er. So sollte das Schwimmbad den Planungen zufolge unter anderem Energie durch eine naheliegende Biogasanlage erhalten. Aber: "Wir standen immer im intensiven Dialog mit der Verwaltung und haben die Konzeption für in Ordnung befunden", so Wolniewicz. Derzeit hat der Verein 125 Mitglieder, zukünftig werde man sich vor allem um die Öffentlichkeitsarbeit des Bades kümmern, ein Marketingausschuss soll sich bilden. Sowohl zum Abschied in die Sanierungs-Pause als auch zur Wiedereröffnung seien Aktionen geplant.

Erfreuliches gab es zuletzt in Sachen Besucherzahlen. Im Januar kamen 3587 Besucher in das Bad, im Vergleichsmonat 2012 waren es nur 2329. "Die Besucher stimmen mit ihren Füßen ab", sagt Fachbereichsleiter Walter Hoffmann. Die werden bald aber wohl eine Erhöhung der Eintrittspreise hinnehmen müssen. "Die müssen wir verändern, wollen dabei aber verträglich bleiben", sagt Hoffmann.

(lukra)
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