Kleve "Der leere Raum": Musik und Theater für junge Leute

Kleve · Der Verein richtet in der alten Margarineunion ein "soziokulturelles Zentrum" ein.

Nimmt man den Namen beim Wort, haben Marie Richter (24) und Severin Roth (30) den perfekten Ort für ihr Projekt gefunden: Der Verein "Der leere Raum" zieht in die alte Margarine Union in Kleve. Das riesige Gebäude mit einer Fläche von mehr als 20.000 Quadratmetern steht zurzeit noch komplett leer, doch nach und nach soll es sich mit Leben füllen. Eigentümer Stefan Hinsen aus Mühlheim möchte in den denkmalgeschützten Produktionshallen ein Dienstleistungs- und Gastronomiezentrum einrichten (RP berichtete).

Davon will der Verein "Der leere Raum" ein Teil werden und ein "soziokulturelles Zentrum" in der ehemaligen Fabrik eröffnen. Zum geförderten Konzept gehören Theatervorstellungen, Konzerte und Workshops.

Die Geschichte des Vereins begann im Mai 2015, als Marie Richter, und Severin Roth beschlossen, ein kulturelles Projekt in die Wege zu leiten. Marie Richter kommt ursprünglich aus München, studiert Sozialpädagogik an der Hogeschool van Arnhem en Nijmegen (HAN). Severin Roth ist Theaterpädagoge im "Theater im Fluss". "Wir dachten uns, dass man in Kleve noch mehr machen könnte", sagt Marie Richter. Im Februar dieses Jahres wurde "Der leere Raum" als Verein eingetragen, derzeit hat er 16 Mitglieder. Kürzlich erhielt "Der leere Raum" die Zusage für Fördergelder des Fonds Soziokultur. Eingereicht hatten die Vereinsvorsitzenden das Konzept "raumlos", das die Einrichtung eines soziokulturellen Zentrums in Kleve beschreibt.

Lange war der Verein auf der Suche nach einem Sitz. "Das ehemalige Labor in der alten Union mit seiner Fläche von mehr als 500 Quadratmetern passt perfekt", sagt Nils Roth. Makler Ralf Flügen gab seine Zusage. Eine Bauvoranfrage wurde positiv beschieden. "In etwa zwei Monaten wollen wir mit dem Umbauarbeiten beginnen", sagt Severin Roth.

Ziel des Vereins ist es vor allem, das Kulturangebot in Kleve zu erweitern. Hinzu kommen Workshops und Kurse aus Kunst und Kultur, Tanzveranstaltungen und Lesungen - "alles, was man auf eine Bühne bringen kann", erläutert Marie Richter. Erweitert werden soll das Angebot durch Konzerte, Aktionstage und Partys. "Die Partys dienen nicht nur dem nächtlichen Vergnügen, sondern sollen den Betrieb des Zentrums maßgeblich finanzieren", betont Roth.

Zielgruppe für die Veranstaltungen sind junge Leute im Alter von 20 bis 35 Jahren, gerade auch Studenten hat der Verein im Visier. Anlaufpunkt ist ein "Kulturcafé", das der Verein in der alten Union einrichten will. Der offene Treffpunkt soll werktags bis 1 Uhr sowie an den Wochenenden noch länger geöffnet sein und Möglichkeit zum Austausch und gemeinsamen Musizieren bieten. Um an den Veranstaltungen teilzunehmen oder zum Treff im "kulturcafé" zu kommen, muss man kein Vereinsmitglied sein. Dennoch würde sich Verein über weitere Mitstreiter freuen, außerdem ist man auf der Suche nach Trainern für die Workshops.

Die nächsten Veranstaltungen des Vereins sind das Konzert "TuTGuT" mit elektronischer Musik am Samstag, 23. Juli, 20 Uhr, und die offene Bühne "OpenStage" am Freitag, 29. Juli, 20 Uhr, jeweils im Theater im Fluss an der Ackerstraße 50.

(RP)
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