Kleve "Der Jazz in Kleve ist nicht tot"

Kleve · Die "Klever Jazzfreunde" feiern in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bestehen. Der ehemalige Vorsitzende Jürgen Gebhard blickt auf eine ereignisreiche und erfolgreiche Zeit zurück. Im neuen Halbjahr stehen acht Konzerte an.

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Foto: Horst Locke, Helmut Teubner, Bert Keim, Herbert Horchemer, Wim Guntlisbergen und Artur Leenders. Foto: Privat

Um ihr 30-jähriges Jubiläum zu feiern, bauen die Jazzfreunde aus Kleve am Samstag, den 28. Januar, die größte Bühne auf, die bisher im Klever Coffeehouse gestanden hat. Ein Repertoire von Jazz bis Rock und Latin wird die 19-köpfige Bigband "Bull Town Band" aus Cuijk an diesem Abend spielen.

"Der Jazz in Kleve ist nicht tot." lautet die Überschrift des 1981 von Jazz-Pianist Helmut Teubner verfassten Rundschreiben an Jazzinteressierte in Kleve und Umgebung, in dem zur Aktivierung der hiesigen Jazz-Initiative aufgerufen wurde. Ein Jahr später trafen sich rund zwei Dutzend Frauen und Männer und wählten den ersten Vorstand des neu gegründeten Vereins "Klever Jazzfreunde", der dieses Jahr sein 30-jähriges Bestehen feiert.

Auf eine möglichst große Stilvielfalt wurde seit jeher viel Wert gelegt: Von traditionellen Stilarten, wie New Orleans Jazz, Boogie Woogie, Blues, Gypsy-Jazz und Swing bis hin zu modernen Stilen wie Bebop, Cool-Jazz und Hard Bop, waren schon früher alle erdenklichen Jazz-Richtungen im Vereinslokal, dem ehemaligen Bierkeller an der Wasserstraße, zu hören. "Der Andrang war groß, das Publikum besetzte sogar teilweise die nach draußen führende Treppe", erinnert sich Jürgen Gebhard, erster Vorsitzender der Klever Jazzfreunde von Oktober 1982 bis Februar 1992.

Einiges hat sich seitdem geändert, die Location wurde insgesamt acht Mal gewechselt. Konzerte wurden in der ehemaligen AWO-Fabrik, dem Burg-Hotel in der Hafenstraße, dem Innenhof der Schwanenburg, auf der MS Stadt Emmerich, im Bistro "Zum Bären", der Klever Stadthalle, im Haus Bresserberg, im Central Cafe sowie aktuell im Coffeehouse gespielt.

Manches ist aber auch seit der Gründung gleich geblieben: Nie haben die Klever Jazzfreunde Geld von der Stadt erhalten, sie finanzieren sich komplett selbstständig aus Mitgliedsbeiträgen und Eintrittsgeldern. "Etwas, worauf man ruhig stolz sein kann", findet der neue erste Vorsitzende Steven Decorte.

Auch die Stimmung der Konzerte hat sich nicht geändert: "Wir haben von Anfang an großen Wert auf Jazzclub-Atmosphäre gelegt und tun das auch heute noch", erklärt Gebhard. Eine Atmosphäre, die sich vor allem durch Gemütlichkeit auszeichnet. Gerne darf auch geredet und getrunken werden, "die Künstler sehen es als Herausforderung und Ansporn die Aufmerksamkeit der Gäste zu erspielen", so Kassenwart Christoph Frauenlob.

Rund 1 000 Musiker haben ungefähr 330 Konzerte gespielt, seit der Verein vor 30 Jahren gegründet wurde. Im neuen Halbjahr werden neben dem Jubiläumskonzert noch sieben weitere Konzerte folgen. Mitglieder erhalten für sich und eine Begleitperson bei allen Veranstaltungen freien Eintritt.

Das Jubiläumskonzert findet am Samstag, 28. Januar, im Coffeehouse, Hoffmannallee 53 d, ab 20.30 Uhr statt. Infos zu den anstehenden Veranstaltungen sowie die Möglichkeit Mitglied zu werden unter www.klever-jazzfreunde.de

(RP)
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