Kleve Der Hundekot kommt in die Tüte

Kleve · 50 Kinder markierten Hundehaufen mit orangefarbenen Fähnchen. Der Arbeitskreis Südstadt organisiert seit sieben Jahren die Aktion, die Halter darauf aufmerksam machen soll, die Hinterlassenschaften ihrer Tiere zu entfernen.

 Mit den auffälligen Fähnchen ausgerüstet zogen die Kinder los.

Mit den auffälligen Fähnchen ausgerüstet zogen die Kinder los.

Foto: Markus van Offern

Wer beim Gehen nicht gerade ständig auf den Boden schaut, hat die Erfahrung sicher schon gemacht und "reingetreten". Hundekot, den Hundehalter nicht vorschriftsmäßig entfernt haben, ist im Klever Stadtgebiet ein leidiges Thema.

Um "Herrchen" und "Frauchen" einmal mehr darauf aufmerksam zu machen, dass die Hinterlassenschaften ihrer Tiere für andere eine große Belästigung sind, hatten sich 50 Kinder des Familienzentrums Morgenstern, der Tagespflege der Caritas und der Karl-Leisner-Grundschule in der Südstadt von Kleve auf den Weg gemacht, alle Hundehaufen mit einem orangefarbenen Fähnchen zu kennzeichnen. "Wir sagen Nein! Wir wollen eine saubere Stadt!" steht darauf zu lesen, auf der Rückseite noch einmal die freundliche Bitte an alle Hundehalter, den Hund an der Leine zu führen und seinen Kot in einem Tütchen zu entfernen. Wie Katrin Willemsen von den Umweltbetrieben der Stadt Kleve mitteilt, gibt es im ganzen Stadtgebiet etwa 80 Hundekottütenspender, pro Jahr werden 400.000 Tüten verwendet. Solche Zahlen lassen eigentlich vermuten, dass sich die meisten an die Regeln halten, jedoch finden Mitarbeiter der Umweltbetriebe häufig gefüllte Tüten nicht in den Abfallbehältern, sondern zum Beispiel auf den Wiesen der Parkanlagen. Seit sieben Jahren veranstaltet der Arbeitskreis Südstadt, ein Zusammenschluss mehrerer Einrichtungen wie Kindergärten und Schulen, die Hundehaufenaktion. Unterstützt wird das Engagement von den Umweltbetrieben und dem Ordnungsamt (OSD). "Eine gute Aktion", sagt Gregor Brockmann, Mitarbeiter des OSD. "Arbeiter der Umweltbetriebe berichten regelmäßig, dass gerade die Parkanlagen wie Forstgarten, Buchacker und Röhrhoff mit Hundekot verunreinigt sind." 35 Euro beträgt das Verwarnungsgeld für die Ordnungswidrigkeit, jedoch ist es selten, Hund und Halter "in flagranti" zu erwischen, bestätigt Brockmann. Nachdem ein großer Teil der etwa 300 Fähnchen verteilt worden war, trafen sich die Kinder am Spiel platz an der Braunstraße, wo warmer Kakao und Plätzchen bereit standen.

Als Dankeschön spendierten die Umweltbetriebe Weckmänner für die Kinder. Claudia Küppers, Jugendpflegerin der Stadt Kleve, bedankte sich bei den fleißigen Helfern für ihren Einsatz, der nicht gerade "appetitlich" sei. "Aber die Kinder haben eigentlich ihren Spaß daran. Die Stäbe mit den Fähnchen sind lang genug, mit den Haufen kommt man nicht in Berührung", berichtet Claudia Küppers. Anne Gebhard und Renate Heeks, Erzieherinnen im Familienzentrum Morgenstern, berichten ebenfalls, die Kinder hätten eifrig gesucht und Spaß gehabt. Es gab auch eine vierbeinige Teilnehmerin: Begleithund "Nelli" vom offenen Ganztag der Karl-Leisner-Grundschule mit Halterin Angela Klösges. "Durch diese jährliche Aktion hat sich die Lage gebessert. Die Hundehalter benutzen immer häufiger die Hundekot-Tüten", sagt sie. An Nellis Leine hing natürlich auch eine solche Tüte - nur für den Fall.

(ath)
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