Kleve Der FC Kleve ist bereit für die "Nachprüfung"

Sachlich, selbstkritisch, hilfesuchend - mit diesen Worten kann man die Pessekonferenz des 1. FC Kleve beschreiben. Die Moderatoren auf dem Posium, allen voran Lukas Verlage (kommissarischer Vorsitzender), Joris Ernst (Rechtsanwalt) und Christian Nitsch, wollen keine Konfrontation mit der Stadt, vielmehr bitten sie noch einmal um Gehör.

FC Kleve: Bilder von der Pressekonferenz
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Rund 100 Besucher waren ins Golden Tulip Cleve gekommen, um an der öffentlichen Pressekonferenz teilzunehmen. Sie stellten Fragen, die auch beantwortet wurden. Nach gut anderthalb Stunden wurde applaudiert, selbst Dr. Artur Leenders bedankte sich für die sachliche Diskussion.

Im Folgenden lesen Sie den Live-Ticker:

Golden Tulip Hotel Cleve, 14.30 Uhr: Lukas Verlage, seit Mittwoch kommissarischer Vorsitzende des 1. FC Kleve, Christian Nitsch, Dr. Eckart Hagen (Vorstand) und Rechtsanwalt Joris Ernst geben eine öffentliche Pressekonferenz. In dieser wollen sie sich zu der brenzligen Situation des NRW-Ligisten äußern.

14.26 Uhr: Der Konferenzraum im Golden Tulip ist schon gut gefüllt. Zahlreiche Fans, Funktionäre, Sportler und Pressevertreter sind da. Unter ihnen: Trainer Georg Kress, Bernd Zevens und Lucia Engelen.

14.30 Uhr: Der FC lässt noch auf sich warten.

14.34 Uhr: Christian Nitsch eröffnet im Auftrag des Vorstandes die Pressekonferenz. "Wir sind sprachlos, auf welches Interesse die Pressekonferenz gestoßen hat." Er bedankt sich für die Solidarität, die es in Form von Leserbriefen, Zuschriften und Worten gegeben hat.

14.37 Uhr: "Wir haben Fehler gemacht", sagt Lukas Verlage und blickt selbstkritisch auf die vergangenen Jahre zurück. Er spricht über Lösungsansätze, die er zusammen mit der Stadt abgesprochen habe und die diese für gut befunden haben. Er ergänzt: "Der Zuschuss kann nicht mehr zurückgezahlt werden."

14.39 Uhr: Er appeliert an die Vertreter im Rat, er empfiehlt die Ratssitzung zu vertagen, um Lösungsansätze zu finden und weiteren Schaden von der Stadt zu verhindern.

14.42 Uhr: Offenbar gab es unmittelbar vor der Pressekonferenz ein Gespräch mit Bürgermeister Theo Brauer und Kämmerer Willibrord Haas, in dem die Verwaltungsspitze bereit war, über Lösungssätze nachzudenken. Allerdings erst am Donnerstag, also einen Tag nach der Ratssitzung.

14.43 Uhr: "Wie das allerdings ausgeht, weiß noch niemand", sagt Joris Ernst.

14.45 Uhr: Finanziell hätte es dem Verein durch die 1,15-Millionen-Euro-Spende der Klever Unternehmer noch nie besser ergangen.

14.51 Uhr: "Ja, es sind Euros, liquide Mittel", sagt Christian Nitsch zur Spende.

14.51 Uhr: Falls die Stadt den Zuschuss zurück verlangt, steht der Verein vor dem Aus, sagt Verlage.

14.53 Uhr: Der Verein hätte sich gewünscht, dass die Stadt Kleve sich eher zu dem Thema Erbbaurecht geäußert hätte. Dann hätte der Verein auch die Fristen einhalten können.

14.55 Uhr: Für den Verein ist es unfassbar schön, dass sich so viele Unternehmer für den FC Kleve eingesetzt haben.

14.55 Uhr: "Wir sagen 'Bitte', wir brauchen Eure Hilfe noch einmal", sagt Joris Ernst.

14.57 Uhr: Die Stadt könnte sich nach dem Ratsbeschluss offenbar noch eine andere Lösung vorstellen. Welche allerdings - das ist nicht bekannt.

14.59 Uhr: "Wir suchen eine politische Lösung. Selbst wenn es eine Fristverstoßung gab, liebe Mandatsträger, gibt uns bitte eine Chance", sagt Ernst.

15.02 Uhr: Der Vorsitzende des VfL Merkur, Wolfgang Graß, macht sich große Sorgen um die Jugendlichen, wenn die Stadt jetzt nicht mehr mitzieht.

15.03 Uhr: Seit August arbeiten Joris Ernst, Christian Nitsch und Lukas Verlage schon an der Rettung des Vereins.

15.04 Uhr: Nitsch spricht von einem bisherigen "Schmusekurs". Jegliche Konfrontation sollte vermieden werden.

15.06 Uhr: Die Klever Banken seien in dem Konzept involviert. Der Verein möchte die Unterlagen gerne noch einmal zur THP bringen. Sie erwarten einen Stempel.

15.07 Uhr: Solaranlage und Gaststätte würden für Einnahmen sorgen.

15.07 Uhr: Für den Verein ist es unverständlich, dass sie jetzt nicht mehr durch die Tür THP dürfen.

15.09 Uhr: "Wenn dreimal beim Nachbar das Fenster eingeschlagen wurde, wer war es dann beim vierten Mal?" Lukas Verlage weiss, dass es zu viele Hiobsbotschaften vom FC Kleve gab. Er bittet dennoch um ein Gespräch - gerne auch mit einem Mediator.

15.11 Uhr: Frage an Dr. Artur Leenders (Grüne): "Will die Politik den Verein kaputt machen? "Nein", sagt der stellvertretende Bürgermeister. Bürgermeister Theo Brauer war nicht zugegen.

15.15 Uhr: Der Rat stelle sich, so Leenders, schützend vor den Bürgermeister, weil eine Insolvenzveschleppung im Raum steht. Hintergrund: Der Verein habe der Stadt ein Schreiben zukommen lassen, in dem steht: Wenn die Stadt nicht zahlt, dann ist der Verein finanziell am Ende. Im Falle der Insolvenzverschleppung müsse der Bürgermeister persönlich haften, sagt Leenders.

15.20 Uhr: Zur Steuerfahndung: Der Verein hatbe Rücklagen, fünfstellig, wie Ernst betont.

15.23 Uhr: Offenbar ist die Stadt erst nach der Ratssitzung für Gespräche bereit, der Verein würde aber gerne vorher mit der Politik ins Gespräch kommen.

15.24 Uhr: Es ist für uns nachvollziehbar, dass die Stadt nur zahlt, wenn der Verein auch weiterbesteht, sagt Ernst.

15.25 Uhr: Unternehmen zahlen jährlich 375.000 Euro, damit in Kleve NRW-Liga gespielt wird. Wenn der Verein Insolvenz anmeldet, dann ziehen sie sich zurück, sagt Verlage. Er appelliert an die Stadt, den Schaden zu regulieren. "NRW-Liga kann in Kleve gespielt werden", sagt Verlage.

15.28 Uhr: "Es ist kein böser Wille, es geht um ein juristisches Problem", sagt Leenders.

15.30 Uhr: "Ich denke, wenn es Wege gibt, den Zuwendungsbescheid abzukürzen, dann gibt es auch noch andere Wege. Wenn clevere Menschen zusammen sitzen, können wir auch clevere Lösungen erwarten", sagt Verlage.

15.31 Uhr: Zur neuen Vereinsführung möchte Verlage nichts sagen. "Erst das eine, dann das andere", sagt der kommissarische Vorsitzende. Im Vordergrund steht jetzt erst einmal die Rettung des FC.

Applaus aus dem Publikum

15.33 Uhr: Der Kapitän der Mannschaft hat das letzte Wort: Er hat unruhig geschlafen und bittet die Politik, ihre Meinung noch einmal zu überdenken. Er weiß, dass Fehler gemacht worden sind. Aber drei Männer, Lukas Verlage, Joris Ernst und Christian Nitsch, hätten seit Monaten neben ihren Hauptberufen an der Rettung geabeitet und die Mannschaft ständig informiert.

Er trägt auch einen Apell an Herrn Haas vor: "Es gibt es eine Hintertür, um in die nächste Klasse zu kommen: die Nachprüfung." Akpinar reagiert damit auf die schulische Formulierung, die der Kämmerer in der Ausschusssitzung verwendet hat.

Applaus aus dem Publikum

15.40 Uhr: "Lasst und Hand in Hand durch die Tür gehen", sagt Akpinar weiter.

Christian Nitsch bedankt sich für das zahlreiche Erscheinen, er wird in Kevelaer eine Kerze aufstellen.

Applaus aus dem Publikum

Nachstehend sehen Sie ein "> Video, gefilmt von Ralf Daute (kleveblog).

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