Kleve Der erste Schritt zum Traumberuf

Kleve · 30 Betriebe öffneten ihre Tore für Schüler, die sich über einen Ausbildungsplatz informieren möchten. Ob Pflegedienst, Druckerei oder Metzger: Die Auswahl der Betriebe war groß, der Andrang der Interessenten ebenso.

 Maria Heuken, Tatjana Nietubyc und Stephanie Wortmann (von links) bei der Häuslichen Pflege GmbH Gabriele Janssen.

Maria Heuken, Tatjana Nietubyc und Stephanie Wortmann (von links) bei der Häuslichen Pflege GmbH Gabriele Janssen.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Klever Schüler träumen nicht nur. Sie tun etwas. Getreu dem Motto der vierten Ausgabe der "Klever Nacht der Ausbildung" haben wieder Hunderte Jugendliche ihre Zukunft in die eigene Hand genommen und einen ersten Schritt gemacht: Sie haben sich im Rahmen der Initiative bei einem — oder gleich mehreren — möglichen Ausbildungsplätzen umgesehen, Fragen gestellt, Eindrücke erhalten und vielleicht auch einen bleibenden hinterlassen. Knapp 30 Betriebe öffneten insgesamt ihre Tore für die Fachleute von morgen. Von Banken und Steuerkanzleien über Metzgereien und Bäckereien bis hin zu Pflegediensten und Malerbetrieben reichte das Angebot in diesem Jahr.

 Kathrin Weyers, die Medien-Fachwirtin Eva Winhausen und Pia Urbanek (v. l.) gestalten am Computer der Reintjes Printmedien.

Kathrin Weyers, die Medien-Fachwirtin Eva Winhausen und Pia Urbanek (v. l.) gestalten am Computer der Reintjes Printmedien.

Foto: Stade, Klaus-Dieter (kds)

Cornelius (15) und Max (16) interessierten sich aber für etwas ganz anderes. "Wir wollen etwas Kreatives machen, am liebsten mit Computern", erzählen sie. Also verschlug es die Beiden am Freitagabend zum Betrieb Reintjes Printmedien. Die Firma ist dieses Jahr zum ersten Mal bei der "Nacht der Ausbildung" dabei. "Wir sind überrascht von dem Andrang, der bei uns herrscht", sagt Geschäftsführer Michael Reintjes. Der Betrieb hat rund 20 Mitarbeiter, bietet Praktika im Bereich Mediengestaltung und Medientechnologie an und bildet in beiden Berufsfeldern aus. "Uns ist aber wichtig, dass man hier einen Eindruck von jedem Glied der Kette bekommt", sagt Reintjes. Was man für den Beruf mitbringen muss? "Kreativität und eine gewisse Affinität zu den entsprechenden Programmen", sagt der Geschäftsführer. "Denn auch das beste Programm ist nur so gut wie sein Benutzer."

Bereits zum zweiten Mal dabei war die Häusliche Pflege GmbH Gabriele Janssen. Dort war der Andrang am Freitag nicht so groß. Die wirklich Interessierten ließen sich an zwei Händen abzählen. "Der Pflegeberuf ist nicht so beliebt wie andere Branchen. Darum werden auch so viele gute Mitarbeiter gesucht", sagt die Pflegedienstleiterin Margret Wolhorn. Zwei bis drei Auszubildende nimmt man jährlich auf. "Wir wollen am liebsten unsere eigenen Kräfte ausbilden", sagt Wolhorn. Bewusst für den Beruf entschieden hat sich die Auszubildende Tatjana Nietubyc. "Ich wollte unbedingt mit Menschen arbeiten", sagt sie. Den ganzen Tag am Schreibtisch zu sitzen sei keine Alternative für Tatjana gewesen. Jetzt fühle sie sich wohl in dem Team, das auch bei Engpässen zusammenhält. Über 50 Mitarbeiter arbeiten derzeit bei dem Pflegedienst, die Frauenquote liegt bei 100 Prozent. "Dabei würden wir auch sehr gerne männliche Pfleger haben", sagt Mitarbeiterin Maria Heuken. Männliche Interessenten hat es auch dann auch tatsächlich bei der Nacht der Ausbildung gegeben. Vielleicht bewirbt sich einer von um einen Ausbildungsplatz in der vermeintlichen Frauendomäne. Und ist damit den ersten Schritt in die Berufswelt auf der "Nacht der Ausbildung" gegangen.

(RP/gre/anch)
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