Niederrhein Dem Schlaganfall die Stirn bieten

Niederrhein · Schlaganfall-Selbsthilfegruppe informiert in Föhrenbachklinik in Bedburg-Hau

Jede Minute zählt - Bedburg-Hau. Anlässlich des "Tages gegen den Schlaganfall" findet auch in Bedburg-Hau eine Aufklärungsaktion zum Thema Schlaganfall statt. Die Schlaganfall-Selbsthilfegruppe wird dazu am 13. Mai in der Zeit von 15 Uhr bis 17 Uhr im Foyer der Föhrenbachklinik mit einem Infostand vertreten sein. Schon seit Jahren besteht eine intensive Vernetzung zwischen der Selbsthilfegruppe und der Föhrenbachklinik, in der sich auch das regionale Schlaganfall-Büro befindet.

Bereits jetzt erkranken in Deutschland jährlich mehr als 250.000 Menschen an einem Schlaganfall, oft zum Teil mit dramatischen Folgen für die Patienten und auch für deren Angehörige. Er ist die dritthäufigste Todesursache und der häufigste Grund für Behinderungen im Erwachsenenalter. Durch die demografische Entwicklung wird die Zahl der Patienten mit diesem Krankheitsbild weiter steigen, da das Risiko einen Schlaganfall zu erleiden, bei Menschen über 70 Jahren zunimmt. Wenn auch die Zahl der Schlaganfälle vor allem bei älteren Menschen höher ist, darf nicht vergessen werden, dass vom Schlaganfall auch junge Menschen und sogar Kinder betroffen sein können. Pro Sekunde können bei einem Schlaganfall 32 000 Nervenzellen absterben und Millionen von Nervenverbindungen zerstört werden. "Deshalb ist der Zeitfaktor bei einem Schlaganfall von so großer Bedeutung. Je eher die Behandlung beginnt, desto größer sind die Heilungschancen und vor allem die Vermeidung von Langzeitschäden", weiß der Chefarzt der Föhrenbachklinik Dr. Christoph Baumsteiger aus langjähriger Praxis. "Daher sind wir froh über die Aufklärungsaktion der Selbsthilfegruppe in unserer Klinik. Dadurch kann jeder Interessierte sich z.B. über die Warnzeichen eines Schlaganfalles informieren und im Notfall schnell Hilfe alarmieren, so der Neurologe. Die Mitglieder der Schlaganfall-Selbsthilfegruppen klären aber auch über Risiken und mögliche Präventionsmaßnahmen auf und können aus eigener Erfahrung gezielte Hilfestellungen für den Alltag von Betroffenen und deren Familien geben.

Was ist ein Schlaganfall: Unter dem Sammelbegriff "Schlaganfall" oder "Hirngefäßerkrankungen" werden einerseits Durchblutungsstörungen des Hirngewebes, andererseits eine Hirnblutung oder eine geplatzte Gefäßaussackung, ein so genanntes Aneurysma verstanden.

Die Durchblutungsstörung, also der Hirninfarkt, ist bei 4 von 5 Patienten die Ursache für einen Schlaganfall. Dafür verantwortlich können z.B. Kalkablagerungen im Gefäß sein (Arteriosklerose) oder Blutgerinnsel im Herzen, die sich plötzlich lösen und in das Gehirn geschwemmt werden und dort Gefäße verschließen (so genannte Embolien).

Bei einer Hirnblutung zerreißt ein morsches Blutgefäß im Gehirn, sodass das Blut in das umliegende Hirngewebe fließt und dort Nervenzellen zerstört. Meistens geht einer Hirnblutung schon viele Jahre ein erhöhter Blutdruck voraus, der kleine Gefäße geschädigt und brüchig gemacht hat. Eine Gefäßaussackung, ein Aneurysma, ist angeboren und kann zu einem späteren Zeitpunkt im Leben platzen.

(RP)
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