Kreis Kleve Dehoga Kreis Kleve fordert zeitgemäßes Arbeiten

Kreis Kleve · Nach der Bundestagswahl bekräftigt der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga im Kreis Kleve seine Forderung nach einer Flexibilisierung der Arbeitszeit - weg von einer Tages- hin zu einer Wochenhöchstarbeitszeit. "Uns geht es nicht um Mehrarbeit, sondern darum, die Arbeit zeitlich anders verteilen zu können. So wie es die EU vorsieht", sagt Han Groot-Obbink, Vorsitzender der Kreisgruppe Kreis Kleve. Gemäß der EU-Arbeitszeitrichtlinie dürfen maximal 48 Stunden über die Woche verteilt gearbeitet werden.

Der Hotel- und Gaststättenverband hält eine Höchstarbeitszeit von zehn Stunden in einer Dienstleistungsgesellschaft des 21. Jahrhunderts für überholt und nicht mehr zeitgemäß. Das gelte nicht nur für die Medienbranche, sondern auch für das Gastgewerbe als Spiegel der Gesellschaft, die eine zeitlich umfassende Dienstleistung als immer selbstverständlicher erachtet. "Wir stellen in unseren Betrieben fest, dass ein Mehr an zeitlicher Flexibilität nicht nur von den Gästen gewünscht wird, sondern auch von unseren Mitarbeitern", so Groot-Obbink. Eine Umstellung auf eine Wochenhöchstarbeitszeit biete die Möglichkeit, von einer Fünf- auf eine Vier-Tage-Woche umzustellen. "Flexible Arbeitszeitmodelle können helfen, sich einen weiteren freien Tag "freizuschaufeln". Gerade junge Eltern möchten heute mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen und regelmäßig zusätzlich zum Wochenende - oder in der Gastronomie den zwei freien Tagen pro Woche - einen ganzen Tag mit den Kindern verbringen oder die Hausarbeiten erledigen, um an den freien Tagen mit der Familie etwas unternehmen zu können, so Groot-Obbink weiter.

Gerade in der ländlichen Region, wo sich der Fachkräftemangel besonders niederschlägt, könnte eine Flexibilisierung helfen, Arbeitskräfte effektiver einzusetzen. "Gastronomie und Hotellerie gehören zu den Branchen, die (noch) flächendeckend in NRW zu finden sind. Ein verändertes Arbeitszeitgesetz würde damit die Möglichkeit bieten, Personalsorgen von Gastronomen bei uns zu mildern. "Damit könnten wir auch weiterhin unserer sozialen Funktion als zweites Wohnzimmer und Treffpunkt vor Ort gerecht werden", stellt Han Groot-Obbink fest.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort