Kleve Das Wasser von Bad Cleve

Kleve · Wer sich über die Arbeiten am Museum Kurhaus informieren will, hat von der Parkseite und erst Recht von der Waldseite einen Logenplatz. Wichtig zu sehen: Auch am Altbauteil geht es jetzt in die Höhe.

Das Kurhaus Kleve im Umbau
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Das Kurhaus Kleve im Umbau

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Das vergrößerte Klever Museum Kurhaus mit dem ersten Beuys-Atelier, in dem der große deutsche Nachkriegskünstler ab 1958 die Grundlagen für den nationalen und internationalen Durchbruch legte, und mit der Möglichkeit, in den sanierten Räumen und dem neuen Katharina-Saal endlich die ganze Bandbreite der eigenen Sammlung präsentieren zu können, gehört zu den Aushängeschildern der Stadt. Es wird zusätzlich zu den Räumen des Beuys-Ateliers Platz für das kostbare Mittelalter, die Geschichte der Parkanlagen und schließlich die wunderbaren Arbeiten aus der Sammlung Angerhausen geben.

Freundeskreis

Diese Werke stellen Werte dar, die die der Bauarbeiten weit überschreiten. Das hatte die NRW-Landesregierung schnell erkannt und gerne Zuschüsse in Aussicht gestellt. Da das Kurhaus als Denkmal gilt, kommen auch Denkmalmittel hinzu. Und eine ganz große Zahl Klever Bürger — präsentiert durch den Freundeskreis — steht nicht nur ideell zu dem Projekt, sondern stellt aus Spendenmitteln einen beträchtlichen Anteil der Baukosten. Der damalige Staatssekretär Grosse-Brockhoff machte bei einem Besuch in Kleve deutlich, dass das Land an einer zügigen Umsetzung des Baus interessiert sei.

Wer zur Baustelle an der Tiergartenstraße geht, hat vom Park aus einen wahren Logenplatz: auch als Laie erkennt man, dass es eine diffizile Sache ist, in den Hang zu bauen. Deshalb hatte man bei der Diskussion um die Planung beschlossen, den Hang und das Gebäude durch einen neuen Keller zu sichern. Denn wie schon das Kurhaus sollte auch das Denkmal Friedrich-Wilhelm-Bad trockene Füße bekommen. Sprich: einen sicheren dichten Keller, der den alten Bau langfristig sichert.

Unerwartet groß war allerdings der Wasserdruck aus dem Hang, der nur mit einer aufwendigen Wasserführung in den Griff zu bekommen war. Es war wohl die Quelle vom Bad Cleve. Das betrifft vor allem den Altbau des Hauses. Denn während der neue Katharina von Cleve-Saal an Stelle des alten Schuhbunkers im Anschluss an die Galerie längst in die Höhe gewachsen ist, hing lange Zeit der Bereich des alten Stadtarchivs hinterher.

Altbaubereich

Leicht erkennt man vom Park aus, dass die Tönnissen-Mannschaft die Eisen für die Kellerdecke flicht: Das Gröbste ist hier im Altbaubereich geschafft. Deutlich ist auch die Treppenanlage zu sehen, die diesen Trakt künftig erschließt, dazu die Fundamente des Aufzugschachtes, der unmittelbar an die Treppe anschließt. Davor liegen gut geschnittene Ausstellungssäle für die Sammlung.

Im Erdgeschoss nähert sich der Bau innen jetzt schon dem ursprünglichen Zustand des Beuys-Ateliers an: Türen und Türausschnitte werden so kommen, wie es auf den Getlinger-Fotos des Ateliers zu sehen ist. Durch jeweils zwei gegenüberliegende Türen zu erreichen sind schließlich die einzigen Räume des Hauses ohne Tageslicht für die empfindlichen Zeichnungen Beuys' aus dem Klever Bestand.

(RP)
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