Stadt & Mensch Mehr als „nur“ eine Galerie

Kalkar · Alexandra Bottenbruch und Michael Ostermeijer bauen die Galerie Vis-a-Vis des Kalkarer Rathauses zum „Studio 202/“ um, das auch Dienstleistungen bieten will.

 Alexandra Bottenbruch und Michael Ostermeijer in ihrem Projekt.

Alexandra Bottenbruch und Michael Ostermeijer in ihrem Projekt.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Der Anfang ist gemacht: Mit einer Ausstellung in der neu eingerichteten und knallweiß getrichenen Galerie am Markt in Kalkar. Doch draußen an dem mittelalterlichen Stufengiebelhaus steht nicht mehr Galerie – „Studio 202/“ heißt die Einrichtung hier Vis-a-Vis des Kalkarer Rathauses jetzt. Denn hier soll bald mehr sein, als „nur“ eine Galerie. Aber eben auch weiter eine Galerie. Das planen Alexandra Bottenbruch und Michael Ostermeijer, die die Räume von Hans-Hermann Bottenbruch übernommen haben. Der unterstützt das neue Konzept seiner Tochter für das Haus am Markt. Alexandra Bottenbruch möchte hier zusammen mit Ostermeijer mehr machen, als  Bilder zu zeigen und zu verkaufen. es soll weitere  Dienstleistungen geben, dazu einen kleinen Buchhandel zum Stöbern für Kunst- und Designbände und Fachzeitschriften, mit einer Wand voller Grafiken.

Die beiden sind Ende 20. Alexandra Bottenbruch ist mitten in der Corona-Krise im Bachelorsemester ihres Studiums Kommunikationsdesign an der Hochschule Rhein-Waal, hat als Designerin bereits Aufträge auch für größere Museen und Theater bekommen. Er ist Kaufmann für E-Commerce. „Im Grunde wollen wir viel Kreatives vereinen, etwas bieten, das ich aus der Stadt kenne, aber hier immer vermisst habe. Wir möchten auch einen Treffpunkt bieten, wo man sich über Kunst und Kultur austauschen kann, wo man Bücher oder Fachzeitungen dazu findet, vielleicht ein Kunstwerk“, sagt Bottenbruch. Werke in wechselnden Ausstellungen will sie im Galerie-Bereich zeigen, der als Fix-Punkt die anderen Angebote flankiert.

„Wir bieten Siebdruck für Künstler an, wir wollen beraten, wie man große Banner drucken oder gestalten kann, wir möchten Logos entwickeln“, sagt Ostermeijer. Zur Zielgruppe gehören Unternehmen, die ein neues, passendes Logo suchen, Museen oder Kunstvereine, die hier, so Bottenbruch, junges, professionelles Design finden können. „Wir sind ein Team von fünf Leuten, die alle frei arbeiten“, sagt Bottenbruch. Ein weiteres Standbein des Teams sollen Wettbewerbe sein. Ziel? „Den einen oder anderen zu gewinnen“, sagt Ostermeijer. Für das alles soll das alte Haus am Kalkarer Markt der Showroom sein. Soll, denn das ist der nächste Schritt: Auf der Empore soll der Konzept-Store entstehen.

Mit einer Web-Site, die in den nächsten Wochen an den Start gehen soll, möchte man die Reichweite des Geschäft übers Net erweitern. „Wir arbeiten dran“, sagt Ostermeijer. Alexandra Bottenbruch ist überzeugt, dass sich die Ebenen Internet-Handel und Originale zeigen, ergänzen. „Das Original zu sehen, die Kunst zu ,begreifen’ und das Material zu spüren geht eben nur analog“, sagt sie.

In der Galerie möchte Bottenbruch einerseits die bekannten Namen, die ihr Vater zuvor zeigte, weiter präsentieren, aber wechselnd mit jungen Positionen aus Fotografie und Design. So, wie mit den Fotos von Lisa Schröck, die auch zugleich zeigen sollen, wie man Druckhandwerk beherrscht: „Die Auflagen der Fotos haben wir natürlich selber gedruckt“, sagt Bottenbruch. Nach Schröcks Schwarz-Weiß-Fotografie sind die bunten Bilder des Amerikaners James Rizzi zu sehen, soll ein jüngerer chinesischer Künstler folgen und dann auch wieder ganz junge Kunst. „Schließlich soll ja auch frischer Wind hier wehen, jünger – und für die Kunst auch erschwinglicher“, sagt Alexandra Bottenbruch.

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