Lokale Wirtschaft Geburtstag bei Goebel

Kleve · Das Klever Unternehmen Goebel Glas- und Gebäudereinigung wird 60 Jahre alt. Die Firma ist stetig gewachsen, auch weil das Angebot erweitert wurde. Es geht nicht mehr allein um sauberes Glas. Mittlerweile sind mehr als 70 Mitarbeiter bei dem ehemaligen Familienbetrieb beschäftigt.

 Die Mannschaft von Glas und Gebäudereinigung Goebel. Vor 60 Jahren wurde das Unternehmen gegründet, das heute von Urlich Winterberg (2. v. r.) und Magdalena Köster geführt wird.

Die Mannschaft von Glas und Gebäudereinigung Goebel. Vor 60 Jahren wurde das Unternehmen gegründet, das heute von Urlich Winterberg (2. v. r.) und Magdalena Köster geführt wird.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Ulrich Winterberg (57) sitzt in seiner Küche und schaut durch ein blitzsauberes Fenster auf die Straße. So muss es auch sein, denn es ist sein Beruf, für einen ungetrübten Durchblick zu sorgen. Winterberg ist Geschäftsführer der Firma Goebel Glas- und Gebäudereinigung, die jetzt seit 60 Jahren besteht. Zusammen mit Magdalena Köster (40) führt er das Unternehmen.

Gegründet wurde die Firma von Erich Goebel. Der Name ist geblieben. Was sich hingegen geändert hat, ist das Angebot der Reinigungsfirma. „Am Anfang ging es allein darum, Fenster zu säubern. Mit den Jahren ist die Nachfrage in anderen Bereichen stets größer geworden“, sagt der Geschäftsführer. Dazu gehört auch das Reinigen von Gebäuden.

Dass die Entwicklung des Unternehmens den bemerkenswerten Verlauf genommen hat, liegt auch daran, dass Winterberg weiß, wie er zu kalkulieren hat und welchen Aufwand es zu berücksichtigen gilt. Bis vor zehn Jahren war er noch selbst vor Ort und hat geputzt. „Damals habe ich zwölf Stunden täglich gearbeitet. Nach sechs Stunden Reinigung saß ich noch einmal so lange im Büro“, sagt er.

Die Kundschaft der Reinigungsfirma ist ebenso breit gestreut wie auch über den Niederrhein verteilt. Zu einem der größten Auftraggeber zählen die Studentenwerke Düsseldorf. Für die Studentenheime an der Hochschule. Das bekannteste Objekt, in dem die Firma für gute Sicht sorgte, war die Schwanenburg. „Hunderte Fensterchen, da war es nahezu filigrane Arbeit“, sagt der 57-Jährige. Der Kunde ist weg, andere kommen aufgrund veränderter Bauweisen hinzu. So wird wesentlich mehr in Einfamilienhäusern geputzt als noch vor einigen Jahren. Ein Grund dafür sei, so der Geschäftsführer, die Planungen der Architekten. „Heute wird viel mehr mit Glas gebaut. Auch teilweise so, dass man es ohne eine Fachfirma kaum erreichen kann.“ Erreichbarkeit ist auch bei Goebel ein Thema. Häufig kommt man selbst ohne Hubwagen nicht an alle Stellen. „Als wir die Decke der alten Materborner Kirche gesäubert haben, ging das auch nicht ohne Arbeitsbühne.“

Neben den Studentenwohnheimen gehören etwa die Sparkasse Rhein-Maas, die Volksbank Kleverland, die Swertz-Baumärkte oder auch Schulen wie etwa das Collegium Augustinianum Gaesdonck zur Kundschaft. Mittlerweile hat die Jubiläumsfirma mehr als 2500 Bestandskunden. Die Größe der Fenster spielt beim Preis weniger eine Rolle, so der 57-Jährige. „Wichtiger ist die Zahl der Elemente, da hier die Rahmen mitgesäubert werden müssen.“ Eine Frage, die sich jedem Kunden aufdrängt ist: Wie bekommt man es hin, mit einem halben Eimer gefüllt mit Wasser derart saubere Fenster zu bekommen. Der Fachmann dazu: „Die Reinigungstechnik, das Material und das Reinigungsmittel sind dabei entscheidend.“

Um sechs Uhr beginnt bei der Firma Goebel die Schicht. „Dadurch haben die Jungs auch um 14 Uhr Feierabend“, sagt Winterberg. Es hat viele Vorteile, morgens mit der Arbeit zu beginnen. Einer davon ist, dass dann die meisten Büros noch verwaist sind und man so niemandem im Weg steht.

Neben den Aufträgen sind dem Firmenchef seine Leute mindestens ebenso wichtig: „Was das betrifft, so haben wir etliche, die nach ihrer Schulzeit bis jetzt bei uns beschäftigt sind.“ Als Beispiel nennt er die Gebrüder Kalkes. Peter, Jürgen und Michael – sie alle haben sich nicht allein in der Fensterbranche einen Ruf erarbeitet. Wo das Trio hinter der Scheibe steht, hat man Unterhaltung mitgebucht. „Die kennt mittlerweile jeder. Und nicht nur in Kleve“, schwört er auf seine Beschäftigten.

Die lange Zeit, in der Ulrich Winterberg vor Ort mitgearbeitet hat, macht sich jetzt bezahlt. Angebote und erhaltene Aufträge stimmen. Sonst würde das Unternehmen auch keinen 60. Geburtstag feiern.

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