Kleve Das ist die Sekundarschule

Kleve · Die drei Kommunen Kleve, Bedburg-Hau und Kranenburg bereiten sich auf das Beratungsgespräch bei der Bezirksregierung in Düsseldorf vor. Wir erklären, wie die neue Schullandschaft im Klever Land funktioniert.

 Ein möglicher Standort: Die Konrad-Adenauer-Hauptschule in Kellen.

Ein möglicher Standort: Die Konrad-Adenauer-Hauptschule in Kellen.

Foto: Evers

Zum Ende der Sommerferien sind die drei Kommunen Kranenburg, Bedburg-Hau und Kleve zum Beratungsgespräch bei der Bezirksregierung in Düsseldorf. Dann geht es um nichts weniger als die Schullandschaft im Klever Land. Geplant sind drei Sekundarschulen, die möglicherweise die fünf Hauptschulen und die beiden Realschulen ersetzen können.

Laut Pressestelle Landesregierung werde, wenn der NRW-Schulkonsens Gesetz werde, die Kommune entscheiden können, welche Schulform sie einrichten will. Beraten werde die Kommune dann von der Bezirksregierung. Das solle auch, so das Ministerium, bei der Frage Sekundarschule und/oder Gesamtschule so sein. Denn: "Die Sekundarschule ist eine starke und zukunftsfeste Schule, die den Kommunen die Möglichkeit bietet, ein wohnortnahes, attraktives, umfassendes Schulangebot vorzuhalten. Sie ist damit die Antwort auf die zurückgehenden Schülerzahlen und das veränderte Elternwahlverhalten", preist die Landesregiereung die neue Schulform.

Was ist aber eine Sekundarschule? Sie hat den Namen nach der Sekundarstufe I, deren Kinder sie unterrichtet. Das sind die Jahrgänge fünf bis zehn. Sie ist eine Ganztagsschule und erhält so einen 20-prozentigen Stellenzuschlag.

Wie wird in der Sekundarschule gelernt? Die Sekundarschule lässt die Kinder länger gemeinsam lernen. In den 5er und 6er Klassen wird gemeinsam und individuell gefördert gelernt. Anschließend kann dieses Prinzip des gemeinsamen Lernens (integriert) bis Klasse 10 fortgeführt werden. Die Schule kann aber entweder in einzelnen Fächer ab der 7. Klasse nach Leistungs- und Neigungsprofilen unterrichten und wäre dann teilintegriert. Sie kann aber auch als kooperative Schule die einzelnen Bildungsgänge Haupt- und Realschule und Gymnasium führen. Nach welchem Prinzip die Schule verfährt, entscheiden die Kommune und die Schulkonferenz.

Bereitet die Schule aufs Gymnasium vor? Alle Kinder sollen nach ihren Talenten und Begabungen individuell gefördert werden. Ähnlich wie in der Gesamtschule wird an der Sekundarschule auch nach gymnasialen Standards unterrichtet. Die zweite Fremdsprache kann ab Klasse 6 gewählt werden. Aber auch Spätstarter können noch den Anschluss ans Gymnasium schaffen, denn auch ab Klasse 8 gibt es noch die Möglichkeit zur zweiten Fremdsprache. Die Lehrpläne orientieren sich an denen der Gesamtschule und der Realschule, dadurch sollen gymnasiale Standards gesichert werden.

Führt die Schule zum Abitur? Hier sagt die Landesregierung: "Ja!" Die Sekundarschule hat keine eigene Oberstufe, geht aber eine oder mehrere verbindliche Kooperationen mit Gymnasium oder Berufskollegs (wenn vorhanden: Gesamtschule) ein. Das Abi wird nach neun Jahren absolviert. "Die Eltern wissen also bei der Anmeldung, wo ihr Kind das Abitur machen kann", sagt die Landesregierung.

Wie ist die Schule aufgebaut? Eine Sekundarschule ist mindestens dreizügig, der Richtwert für die Klassen beträgt 25 Schüler. Sie kann auch an verschiedenen Teilstandorten geführt werden. Beispiel: Die Klassen fünf und sechs an Ort A, die Klassen 7 bis 10 an Standort B. Wenn die Klassen 5 bis 10 an Standort A und Standort B geführt werden sollen, müssen an einem Standort zwei und am anderen drei Züge möglich sein.

Internet: Bilder und Berichte unter www.rp-online.de/kleve

(RP/jul)
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