Kreis Kleve Das braucht man für den Martinszug

Kleve · In einer halben Stunde geht es endlich los. Ihre Martinslaterne hat Emma schon in den Flur gestellt, damit sie die ja nicht vergisst. Das kann ja passieren, wenn man so ganz besonders aufgeregt ist.

Da ruft sie ihre Mutter. Sie soll noch einmal auf die Toilette gehen. "Ach nö", sagt Emma. Aber ihre Mutter hat Recht. Während des Martinszugs auf die Toilette gehen und den Anschluss verpassen, das wäre echt blöd. Als Nächstes muss sie ihre Jacke anziehen, die mit den Katzenaugen, damit sie im Dunkeln gut gesehen wird.

Die Jacke ist hellrosa und hat bunte Blumen drauf. Die mag sie. Was sie nicht mag, ist ihre Mütze. Die muss sie über den Kopf ziehen und sie geht bis zum Hals. Damit sieht sie aus wie ein Astronaut, findet Emma. Außerdem kratzt sie ein wenig. Aber kalte Ohren möchte sie auch nicht bekommen. Und abends scheint nun mal keine Sonne, außerdem ist es schon fast Winter.

An ihre Füße zieht sie dicke Stiefel und vorher ein zweites Paar Socken. In ihre Hosentasche steckt Emma sich noch zwei neue Batterien. Denn im vergangenen Jahr ist ihr Laternenstab zwischendurch ausgegangen. Dann hat die Laterne gar nicht mehr schön geleuchtet. "Nein, nicht noch die Handschuhe", protestiert Emma. Aber die Mutter besteht darauf.

"Wie willst du denn den Laternenstab halten, wenn deine Hände so kalt sind, dass du kein Gefühl mehr in den Fingern hast?" "Und wie soll ich dann die Batterien wechseln?", will Emma wissen. "Dabei hilft dir bestimmt eine Lehrerin oder Erzieherin", sagt Mama. Damit sie unterwegs keinen Hunger bekommt, hat Emma noch ein großes Brot mit Käse gegessen und einen warmen Tee dazu getrunken.

Im Blumengeschäft um die Ecke hat sie sich vor ein paar Tagen durchsichtige Folie besorgt. Falls es regnet, kann sie ihre Laterne darin einwickeln. In der Jackentasche hat sie eine große Wäscheklammer. Damit kann sie die Folie zusammenmachen. Zum Schluss gibt Emma ihrer Mama einen Kuss.

Denn Emma wird ganz alleine mit den anderen Kindern des Kindergartens hinter dem St. Martin herziehen. Mama schaut vom Straßenrand aus zu und holt sie ab, sobald der St. Martinszug vorbei ist. Jetzt hätte sie fast doch vor lauter Aufregung ihre Laterne vergessen. Zum Glück ist ihre Mutter da und gibt ihr die Laterne. Die ist in diesem Jahr besonders schön geworden. Emma freut sich aber auch schon darauf, nach dem Martinszug wieder nach Hause zu kommen. Ihrer Mutter zeigt sie dann die Schätze aus der Martinstüte und sie trinken noch einen warmen Kakao. Habt ihr auch an alles gedacht? Dann viel Spaß!

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort