Corona-Pandemie Lage in Supermärkten entspannt sich

Kleve · Viele Lebensmittelhändler vor Ort melden: Der Andrang der Kunden wird weniger. Entweder die Regale sind gut gefüllt oder es kommt Nachschub. Sonntag öffnen wollen die Supermärkte nicht. Trotzdem gibt es Einkaufsmöglichkeiten.

 Johannes und Peter Hesseling vom Bauernmarkt Lindchen. Wegen der Corona-Krise öffnet der Markt auch am kommenden Sonntag von 10 bis 17 Uhr.

Johannes und Peter Hesseling vom Bauernmarkt Lindchen. Wegen der Corona-Krise öffnet der Markt auch am kommenden Sonntag von 10 bis 17 Uhr.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Es gibt nicht viele gute Nachrichten in diesen Tagen, aber es gibt sie: Der Ansturm auf die Supermärkte im Kleverland hat sich deutlich gelegt. Nachdem sich viele Menschen, offenbar aus Besorgnis, massenhaft mit bestimmten Waren wie Toilettenpapier, Nudeln und Mehl eingedeckt haben, füllen sich die Regale auch mit diesen Produkten langsam wieder. Die allermeisten Waren sind jetzt wieder verfügbar. Das ergab am Freitag eine Stichprobe unserer Redaktion in einigen Märkten und wurde von den angefragten Marktleitern auch bestätigt.

Von der landesweiten Erlaubnis, am Sonntag öffnen zu dürfen, wollen die hiesigen Supermärkte und Discounter keinen Gebrauch machen. Der freie Tag werde dringend benötigt, damit sich die Mitarbeiter vom Stress der vergangenen Tage erholen könnten, heißt es aus den Märkten. Doch es gibt trotzdem noch Einkaufsmöglichkeiten am Sonntag. So will der Bauernmarkt Lindchen in Uedem öffnen. Von 10 bis 17 Uhr sind die Mitarbeiter am Sonntag für die Kunden da. „Eventuell muss man etwas Geduld mitbringen, weil auch wir eine Abstandsregelung an den Kassen haben. Am Eingang steht Desinfektionsmittel bereit“, sagt Junior-Chef Peter Hesseling. Das Warenangebot sei nicht eingeschränkt. Das, was nun nicht an Gastronomiebetriebe geliefert werden bräuchte, sei nun für den Privatkonsumenten da.

Und die Konsumenten gehen derzeit, so der Eindruck am Freitag in den Märkten, ziemlich entspannt mit der aktuellen Situation um. Dazu trägt auch bei, dass das Personal, obwohl es zurzeit enorme Belastungen tragen muss, in der Regel gelassen ist. Für die Kunden und auch untereinander ist meist ein freundliches Wort über, es wird gelächelt und untereinander oft gescherzt. Die Kunden schätzten die Leistung und die Einstellung der Bediensteten sehr, sagen die Geschäftsführer der Supermärkte. Manche Kunden spendieren den Kassierern oder den Regal-Auffüllern sogar eine Schachtel Pralinen oder haben zumindest ein Lob parat, heißt es.

Angst, dass es nicht genügend Lebensmittel gibt oder das Toilettenpapier dauerhaft ausgeht, müsse niemand haben, betont Michael Terhoeven, Sprecher von Edeka Brüggemeier mit Filialen in Geldern, Kevelaer, Kleve, Nieukerk, Winnekendonk und Wachtendonk. „Es wird entspannter“, sagt Terhoeven. „Auch die große Toilettenpapier-Krise ist vorbei“, fügt er mit einem Lächeln an. Nur, wer derzeit 20 verschiedene Nudelsorten brauche, müsse enttäuscht werden. Und beim Mehl sehe es derzeit schlecht aus, aber auch das werde wieder geliefert.

Axel Schroff, Geschäftsführer des gleichnamigen Edeka-Supermarkts am eoc in der Klever Oberstadt, hat für die Kinder seiner Mitarbeiter einen Raum zur Verfügung gestellt, in dem sie betreut werden. „Das ist wie eine kleine Kita“, sagt er. Das sei das mindeste, was er tun könnte. Er sei beeindruckt vom Engagement seiner Angestellten. „Manche sind freiwillig aus dem Urlaub gekommen, um zu helfen. Das ist toll“, sagt er.

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