Kreißsaal geöffnet Geburten im Klever Krankenhaus nach Corona-Zwangspause wieder möglich

Kleve · Mittwoch musste das St.-Antonius-Hospital aufgrund fehlenden Personals die Reißleine ziehen und den Kreißsaal schließen. Mittlerweile hat sich die Lage wieder entspannt. Wie viele Frauen insgesamt ausweichen mussten, ist unklar.

 Das Krankenhaus in Kleve.

Das Krankenhaus in Kleve.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Seit Mittwoch war der Kreißsaal im Klever Krankenhaus geschlossen. Weil zu viele Mitarbeiter, darunter auch Hebammen, sich in Corona-Quarantäne oder -Isolation befanden, konnten keine gebärenden Frauen mehr aufgenommen werden. Zu Beginn der neuen Woche hat sich die Lage etwas entspannt: Seit Montagmorgen ist der Kreißsaal in Kleve wieder geöffnet, Geburten im St.-Antonius-Hospital sind wieder möglich.

Die Klinik hatte Frauen seit Mittwochnachmittag gebeten, in umliegende Krankenhäuser am Niederrhein auszuweichen wie Wesel, Bocholt oder Geldern. Zumindest aus Wesel war aber zu hören, dass werdende Mütter bessere andere Kliniken ansteuern. „Wir haben uns darauf eingestellt, haben aber im Kontakt der Kliniken untereinander dafür geworben, dass die Patienten aus Kleve nicht zu uns kommen, sondern in ein anderes Krankenhaus am Unteren Niederrhein gehen“, sagte Chefarzt Stephan Böhmer vom Weseler Marienhospital in einem Fernseh-Interview. Man habe selbst unter Personalausfällen durch die Corona-Pandemie zu leiden. Das St.-Clemens-Hospital in Geldern hatte Ende der Woche vermeldet, bereits erste „Klever Frauen“ im Kreißsaal zu haben. Hebammen nach Kleve zu schicken, um dort das Angebot aufrecht zu erhalten, sei nicht möglich gewesen.

Wie viele Frauen von der temporären Schließung betroffen waren und weitere Fahrtwege in Kauf nehmen musste, ist unklar. Bei 1301 Geburten im vergangenen Jahr kommen in Kleve statistisch pro Tag zwischen 3 und 4 Kinder zur Welt. Rechnerisch also 15 bis 20 Frauen zwischen Mittwoch und Sonntag.

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