Aufenthalt über zwölf Stunden Niederlande verlangen PCR-Test für Urlauber

Nimwegen · Die Niederlande verschärfen die Bestimmungen und verlangen künftig schon bei Einreisen aus Deutschland einen PCR-Test. Ausgenommen sind Aufenthalte unter zwölf Stunden. Gleichzeitig lockert Deutschland die Regeln für die Nachbarn, auch Urlaub ohne anschließende Quarantäne ist möglich.

 Für die Einreise in die Niederlande ist ab DIenstag ein Coronatest nötig.

Für die Einreise in die Niederlande ist ab DIenstag ein Coronatest nötig.

Foto: dpa/Vincent Jannink

Update vom 9. Juni 2021: Inzwischen haben sich die Einreisebestimmungen für die Alle Infos zu den Änderungen lesen Sie hier.

Die Niederlande verschärfen die Corona-Einreisebestimmungen ab Dienstag, 1. Juni. Für Einreisende aus Risikogebieten wie Deutschland gilt dann eine PCR-Testpflicht beim Grenzübertritt. Das schreibt die niederländische Regierung auf Ihrer Internetseite. Unklarheit hatte es bis zuletzt über die Ausnahmen gegeben. „Die wichtigste Nachricht für Menschen im Grenzgebiet zu den Niederlanden lautet: Es ändert sich nichts“, stellte eine Sprecherin des NRW-Europaministers dann aber am späten Montagabend klar.

Zwar gelte die Pflicht zur Vorlage eines negativen PCR-Tests bei Einreise nunmehr für alle Verkehrsmittel – Autofahrer waren bislang ausgenommen. Der kleine Grenzverkehr mit Aufenthalten von weniger als zwölf Stunden sei von dieser Testpflicht jedoch generell ausgenommen. Ausgenommen sind zudem Einreisende mit dem öffentlichen Regionalverkehr. Auch Grenzpendler zur Arbeit oder zu Ausbildungszwecken benötigen keinen Test.

Eine neue Lage ergebe sich durch das niederländische Gesetz für Urlauber, die länger als zwölf Stunden in den Niederlanden verbringen wollen. Diese sind ab dem 1. Juni verpflichtet, einen negativen PCR-Test mit sich zu führen, der nicht älter als 72 Stunden sein darf.

Diese Testpflicht könnte auch bald wieder entfallen, sobald Deutschland als Ganzes nicht mehr als „orangefarbenes“ Land, sondern als „gelbes“ Land eingestuft wird, heißt es von der Sprecherin. Das könnte aufgrund der fallenden Inzidenzen in Deutschland zeitnah geschehen. Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen setze sich dafür ein, dass es so bald wie möglich weitere Erleichterungen im Grenzverkehr gebe.

Hintergrund ist, dass die Niederlande Deutschland als „Risikogebiet“ mit der Signalfarbe orange eingestuft hat. Das Königreich empfiehlt, nur in Länder mit grüner oder gelber Einstufung zu reisen. Für rotgefärbte Staaten sind die Einreisebestimmungen besonders streng. „Wenn Sie aus einem Land mit einem orangefarbenen Farbcode kommen, ist immer ein negativer PCR-Test erforderlich“, erklärt die niederländische Regierung auf ihrer Internetpräsenz.

Und das, obwohl die Sieben-Tage-Inzidenz in den Niederlanden mit 121 Infektionen pro 100.000 Einwohner (Stand: 31. Mai) noch immer deutlich höher ist als in der Bundesrepublik. 

Die Ankündigung sorgte vor allem in der Grenzregion für Wirbel: Ein PCR-Test ist im Gegensatz zum Schnelltest für Bürger mit erheblichen Kosten verbunden.

Die deutsche Bundesregierung geht unterdessen den entgegengesetzten Schritt und entschärft die Einreisebestimmungen für die Niederlande in Anbetracht sinkender Inzidenzen auf beiden Seiten der Grenze. Das Nachbarland gilt künftig nicht mehr als Hochinzidenzgebiet, sondern als Risikogebiet, wie das Robert-Koch-Institut am Freitag mitteilte. Damit wird die generelle Quarantänepflicht für Einreisende aus diesen Ländern aufgehoben. Durch einen negativen Corona-Schnelltest bei der Einreise können Grenzgänger dann zehn Tage Isolation umgehen. Nach einem Aufenthalt in einem Risikogebiet kann die häusliche Quarantäne vorzeitig beendet werden, wenn ein negativer Testnachweis vorliegt. Durch die Option der Freitestung bräuchte es also auch nach einem Urlaub in den Niederlanden keine Quarantäne mehr.

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