Auftakt in Goch Erste Kinder im Kreis Kleve geimpft

Kreis Kleve · Am Freitag hat das Impfen für Fünf- bis Elfjährige begonnen. Das Angebot wird angenommen, zahlreiche Termine sind schon ausgebucht. Welche Kinder geimpft werden dürfen und was Eltern am Impfzentrum erzählen.

Die durch den Kreis Kleve organisierten Kinderimpfungen gegen das Coronavirus haben am Freitag begonnen. 150 Impfdosen wurden in Goch verabreicht, genau so viele gibt es auch pro Termin – der Auftakt war also komplett ausgebucht. Bis zum 5. Januar bietet der Kreis Kleve insgesamt 13 Termine an, neben Goch ist die zweite feste Impfstelle dafür im Bürgerforum Geldern eingerichtet. Bei unserem Test des Buchungsportals am Freitagmittag zeigte sich: das Angebot wird angenommen, die Nachfrage ist da. Zahlreiche Termine sind schon ausgebucht, bei Terminen zwischen den Feiertagen und Silvester sowie im neuen Jahr gab es aber noch Kapazitäten. Der Ansturm sei nicht mit dem zum vergleichen, den man zum Beispiel bei den ersten Booster-Impfterminen erlebt habe, heißt es aus dem Kreishaus.

Sehr geordnet lief das Imfpgeschehen dann auch am Freitag im Test- und Impfzentrum, das im ehemaligen Aldi-Markt in Goch untergebracht ist. Dort neben werden den Impfungen für die Fünf- bis Elfjährigen auch weiter Erst-, Zweit- und Booster-Impfungen angeboten. Von Warteschlangen war am Mittag keine Spur. Einige Eltern warteten mit ihrem Nachwuchs im Auto, bis sie an der Reihe waren, dann ging es gleich zügig durch.

Familie Witt ist für die Kinderimpfung aus Aldekerk angereist. Die neunjährige Maya und der fünfjährige Merlin waren schon etwas aufgeregt. Für die sechsköpfige Familie war es aber keine Frage, dass sich alle imfpen lassen. „Wir sind bereits geimpft und geboostert, nun lassen wir auch Maya und Merlin impfen, bevor die anderen beiden Kinder an die Reihe kommen“, sagt Mutter Daniela Witt. „Das ist doch logisch, dass man das macht“, sagt sie. Impfen, auch für Kinder, sei wichtig zum eigenen Schutz, aber auch um sich solidarisch zu zeigen. „Man sollte auch an diejenigen denken, die sich nicht impfen lassen können, etwa Frauen ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel , sagt sie.

4000 Dosen mit dem Impfstoff für Kinder haben den Kreis Kleve erreicht. Die Hälfte davon wird zur Erstimpfung verwendet, die zweite Hälfte zur Zweitimpfung, die drei Wochen später erfolgt. Die Hauptlast der Kampagne sollen die Kinderärzte tragen, dort erhält man den Impfstoff aber teilweise erst im Januar, wie Ärzte aus dem Kleverland unserer Redaktion sagten. Der Kinderimpfstoff von Biontech/Pfizer unterscheidet sich von jenem, der ab zwölf Jahren und damit auch für Erwachsene eingesetzt wird. So hat er eine niedrigere Konzentration, die Menge ist geringer und er kann mit zehn Wochen auch länger im Kühlschrank bei 2 bis 8 Grad gelagert werden.

Die Ständige Impfkommission empfiehlt die Impfung derzeit ausschließlich uneingeschränkt für vorerkrankte Kinder. Zusätzlich wird die Impfung Kindern empfohlen, in deren Umfeld sich Kontaktpersonen mit hohem Risiko für einen schweren Verlauf befinden. Bei den Kinder-Impfaktionen in den Stellen des Kreises Kleve können aber auch fünf- bis elfjährige Kinder ohne Vorerkrankungen nach entsprechender ärztlicher Aufklärung geimpft werden, sofern ein individueller Wunsch der Kinder und Eltern besteht. Voraussetzung ist, dass jedes Kind von mindestens einem Erziehungsberechtigten zur Impfung begleitet wird. Außerdem plant der Kreis Kleve im Vergleich zu den Impf-Terminen für Erwachsene mehr Zeit für das Aufklärungsgespräch ein. Die Ärzte, die von der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein gestellt werden, soll stärker auf die Kinder eingehen.

In der Familie Swertz aus Donsbrüggen gibt es Vorerkrankungen. Deshalb ist der zehnjährige Jesse mit seinem Vater auch nach Goch gefahren, um sich impfen zu lassen. „Mehr Sicherheit gegen eine schwere Corona-Erkrankung zu haben, ist für uns als Familie wichtig, aber auch für die Gesellschaft. Deswegen lassen wir Jesse auch impfen“, sagt sein Vater.

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