Kleve Colt - nächste Auszeichnung vor Augen

Kleve · Die Klever Firma Colt ist als erstes Unternehmen zum zweiten Mal für den Deutschen Energieeffizienzpreis (Deneff) nominiert. Dienstag wird der Sieger von Cem Özdemir, Bundesvorsitzender der Grünen, in Berlin geehrt.

 Lukas Verlage im Gespräch mit Bundesministerin Barbara Hendricks, die im vergangenen Jahr den Sieger des Deutschen Energieeffizienzpreis auszeichnete.

Lukas Verlage im Gespräch mit Bundesministerin Barbara Hendricks, die im vergangenen Jahr den Sieger des Deutschen Energieeffizienzpreis auszeichnete.

Foto: privat

Bei Colt mag man es gerne effizient. Denn das ist das Geschäftsmodell des Klever Unternehmens. Nahezu im selben Tempo wie die Firma neue Produkte auf den Markt bringt, wird man für Innovationspreise nominiert. Ob für Hotels, die nach dem Einsatz der Colt-Produkte keine Energie mehr verbrauchen oder lebende Hauswände, die mit Algen aufgefüllt sind und dadurch Energie produzieren.

Dienstag steht Lukas Verlage (49), Geschäftsführer Colt Deutschland, wieder auf einer Bühne und spricht über ein neues Produkt aus seinem Hause. Zum zweiten Mal ist Colt International für den Deutschen Energieeffizienzpreis (Deneff) nominiert worden. Das ist zuvor noch keinem Unternehmen gelungen. Zehn neue Produkte, die es verdient haben, eine Auszeichnung für Energiesparen zu bekommen. Eine Entwicklung stammt von Colt. Die Qualifikationshürden haben die Klever souverän genommen, ob sie erneut - neben wertschätzendem Kopfnicken - etwas Handfestes mit nach Hause nehmen, mag Verlage im Vorfeld nicht beurteilen: "Im vergangenen Jahr war ich guter Dinge, da hat es nicht gereicht. Diesmal bin ich unsicher." Vielleicht auch deshalb, weil so renommierte Institute wie das Fraunhofer ebenso mit in der Auswahl sind wie auch Unternehmen, die national in der ersten Liga unterwegs sind.

Das Produkt, mit dem die Klever diesmal an den Start gingen, ist der Schornsteindynamo. Auf Anhieb kein Teil, das vor Attraktivität Menschenmengen in seinen Bann ziehen kann. Unternehmer hingegen schon. Etwa beim Bau von Produktionshallen. Denn dort werden in der Regel konventionelle Kühltürme benötigt, die Wärme über Ventilatoren und Kühlwasser an die Umgebung abgeben. Das macht der Dynamo anders. Wie genau, das erklärt Verlage dem Auditorium in Berlin. Zusammengefasst lautet der Vorteil des Schornsteindynamos: Es wird reichlich Energie durch die Nutzung von natürlicher Thermik in Kombination mit Stromgewinnung aus Abwärme gespart. Vor knapp vier Wochen wurde Colt auf der Weltleitmesse für Architektur, Materialien und Systeme in München durch Bundesministerin Barbara Hendricks für das innovativste Produkt geehrt.

Dienstag in Berlin verkündet Cem Özdemir, Bundesvorsitzender der Grünen, wer den Pokal mit nach Hause nehmen darf. Moderiert wird die Veranstaltung von der ZDF-Fernsehjournalistin Dunja Hayali.

Für Lukas Verlage sind die Auftritte bei Preisverleihungen in erster Linie von Bedeutung, um hier die Produkte von Colt einer breiten Öffentlichkeit präsentieren zu können. "Aber natürlich freuen wir uns auch, wenn wir Auszeichnungen bekommen", sagt Verlage. Selbst wenn man auch nicht ansatzweise in die Nähe eines Pokals gekommen wäre, so zählt für Verlage zunächst die wirtschaftliche Situation. Und die ist gut. 60 Millionen Euro Umsatz machte Colt Deutschland 2014. National sind 350 Mitarbeiter bei dem Unternehmen beschäftigt, in Kleve sind es mittlerweile 150.

Nachdem man sich in der Vergangenheit bei Projekten des Öfteren mal grob verschätzt hatte, ist das Unternehmen jetzt ein seit mehr als zehn Jahren solide wirtschaftendes. Die Phase, in der man Colt nach dem schnellen Aufstieg auch in die Kategorie "Durchlauferhitzer" hätte einsortieren können, ist bereits vorbei.

Die Zahlen stimmen. Das Verkaufsmodell "Energie sparen" ist ein äußerst ertragreiches. Colt hat es geschafft, mit "Öko"-Produkten sich einen Namen zu machen. Wenn Dienstag noch eine Ehrung dazu kommt, wäre das eine weitere Bestätigung guter Arbeit. "Wir sind gespannt, aber nicht niedergeschlagen, wenn wir ohne Preis nach Hause fahren", sieht Verlage den Ausgang in Berlin sportlich und sagt: "Alleine als erstes Unternehmen an zwei auf Wettbewerben unter den Besten der Besten in der Energieeffizienzbranche zu stehen, macht einen schon stolz."

(RP)
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