Kleve Chinesische Schüler in Kleve

Kleve · In einer Jugendbegegnungswoche Anfang Oktober besuchen chinesische Schüler aus Tianjin die Klever Gymnasien. Die Idee entstand durch Kooperation der Hochschule Rhein-Waal mit der Polytechnic University Tianjin.

Kleve/Tianjin Ein Geschenk sollte man mit beiden Händen überreichen, egal ob klein oder groß. Das ist eine Regel der Höflichkeit – in China. Darauf bereiten sich Schüler der drei Klever Gymnasien zur Zeit vor. Schüler des Konrad-Adenauer- und des Freiherr-vom-Stein Gymnasiums sowie des Berufskollegs Kreis Kleve erwarten vom 2. bis 8. Oktober chinesische Gäste.

Zum ersten Mal findet eine Jugendbegegnungswoche mit der "Tianjin Experimental Highschool" statt. Eine Woche lang werden die 33 chinesischen Schüler mit ihren zwei Lehrern in Gastfamilien untergebracht. Die Gäste sind beliebt: die Plätze waren nach vier Tagen vergeben.

Kooperation mit Tianjin

Schon länger kooperiert die Stadt Kleve mit Tianjin, im April reiste eine Delegation nach China und unterzeichnete dort einen Kooperationsvertrag der Hochschule Rhein-Waal (HRW) mit der Polytechnic University Tianjin. Im Juli besuchte die Leitung der Universität dann unsere Kreisstadt. Diese plante eine zweiwöchige Reise von Schülern der Highschool durch Europa, eine Woche in Schweden und eine in Deutschland. Hierfür fehlte allerdings eine Partnerstadt; durch persönliche Kontakte entstand die Idee des Besuchs in Kleve. Mit den chinesischen Schülern haben die Organisatoren, dazu gehören die drei Gymnasien, die HRW und die Gesellschaft für Internationale Begegnungen (GiB), einiges vor: Während des Aufenthalts besuchen die Gäste die Schulen und die Hochschule Rhein-Waal, machen eine Stadt-Rallye und einen Tagesausflug nach Köln zum Dom und nach Bonn. Die offizielle Begrüßung findet am Samstag, 2. Oktober, um 19 Uhr in der Wasserburg Rindern statt. Für diesen außergewöhnlichen Besuch haben die Schüler sich eingehend vorbereitet. Fabian Grundmann, Lehrer am Freiherr-vom-Stein Gymnasium, bietet eine Chinesisch-AG an, in der rund 20 Schüler sich mit der spannenden Kultur und der für uns meist schwierigen Sprache beschäftigen. Mit den überwiegend männlichen Jugendlichen haben die Klever Schüler schon Emails ausgetauscht. Für die Chinesen ist die zweiwöchige Europareise eine Art Stipendium für die besten Schüler der Stadt.

Die Präsidentin der HRW, Professor Marie-Louise Klotz, hofft auf eine gute Kooperation mit Tianjin. So sollen chinesische Studenten in Kleve studieren und Deutsche ihr Praxissemester in China verbringen. "Die Gegend hier ist sehr attraktiv für die Chinesen", erklärt Chinesischlehrer Fabian Grundmann. Die ländliche Ruhe und die Natur wären für viele Bewohner der Millionenstädte eine schöne Erholung. Vielleicht besuchen die Klever Schüler in Zukunft ja einmal China.

(RP)
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