Kleve Chaos hielt sich in Grenzen

Kleve · Das Unwetter sorgte Montag bei Feuerwehr und Polizei für einen arbeitsintensiven Nachmittag. 219 Einsätze wurden bei der Leitstelle der Feuerwehr registriert. Den Südkreis erwischte es schlimmer.

Unwetter: Blitz schlägt in Dach ein
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Das Unwetter gab dem gestrigen Nachmittag der Kreis Klever Einsatzkräfte ordentlich Struktur. 350 Feuerwehrleute kümmerten sich um die 219 bei der Leitstelle eingegangenen Meldungen. Vor allem den Südkreis und die rechte Rheinseite erwischte es heftig.

Umgeknickte Bäume und beschädigte Oberleitungen zählten zu den häufigsten Schadensmeldungen. Die Bahnstrecken Betuwe-Linie und Weeze Richtung Kevelaer waren durch umgestürzte Bäume zeitweise gesperrt.

Von Polizeiwagen erfasst

Der einzige Unfall mit Personenschaden, der nach Ansicht der Polizei durchaus im Zusammenhang mit dem Unwetter zu sehen ist, ereignete sich vor dem Klever Freiherr-vom-Stein-Gymnasium. Um 12.30 Uhr gab es an der Schule Hitzefrei, also zu der Zeit, als das Unwetter die Kreisstadt erreicht hatte. Ein zehnjähriges Mädchen aus Kranenburg wollte bei unwetterartigem Regen plötzlich die Römerstraße überqueren und hatte dabei offenbar einen Polizeiwagen übersehen. Das Kind wurde vom Kotflügel und wohl auch Außenspiegel des Polizeiwagens erfasst. Die Beamten leisteten Erste Hilfe, ein Rettungswagen brachte die Kranenburgerin ins Krankenhaus, wo sie eine Nacht verbringen musste. Schürfwunden, Prellungen und eine Gehirnerschütterung trug die Zehnjährige von dem Zusammenstoß davon.

Ein Blitzeinschlag sorgte dafür, dass der Dachstuhl eines Neun-Familien-Hauses in Kehrum in Brand geriert. Die Feuerwehren der Löschzüge Kalkar, Appeldorn, Wissel, Niedermörmter, Hönnepel und Grieth konnten den Brand löschen und ein Übergreifen auf ein angrenzendes Gebäude mit vier Wohneinheiten verhindern. Kalkars Bürgermeister Gerhard Fonck kam zu der Unglücksstelle. Das Ordnungsamt der Stadt Kalkar regelte die Unterbringung der Hausbewohner. Das Feuer zerstörte den kompletten Dachstuhl sowie die Dachgeschosswohnungen. Auch die darunterliegenden Wohnungen wurden durch die Hitze-, Ruß und Rauchgasentwicklung unbewohnbar. Im Süden des Kreises richtete das Unwetter größere Schäden an. Tausende Haushalte waren im Gelderland stundenlang ohne Strom. Claus van Vorst von den Gelderner Stadtwerken sprach von einem Schaden der "Kyrill-Klasse". In Kapellen, Hartefeld und Teilen von Geldern ging stundenlang nichts mehr. Um die Gefahren durch herabfallende Äste zu mindern, wurden die Friedhöfe in Geldern, Lüllingen und Walbeck gesperrt.

(RP)
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