Kleve CDU: Sicherheit für die Schulstandorte

Kleve · Nach der Verwirrung, die die Stadt mit dem Garbe-Gutachten unter Eltern, Schülern und Lehrern der weiterführenden Schulen stiftete, formuliert die CDU-Fraktion für die Ratssitzung ein neues Szenario, das geprüft werden soll.

 Wird als Gymnasium am historischen Ort bleiben: Freiherr-vom-Stein, Kleve.

Wird als Gymnasium am historischen Ort bleiben: Freiherr-vom-Stein, Kleve.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Mit dem von Schulentwickler Dr. Detlef Garbe und seiner Gesellschaft ausgearbeiteten Konzept stiftete die Verwaltung der Stadt Kleve vor allem eins: Verwirrung. Denn die Klever Schulen wurden zum Verschiebebahnhof, keine fand sich bei diesem Garbe-Konzept mehr in den Bauten, wo sie teils seit Jahrhunderten ihren angestammten Platz hatte, Schüler wurden klassenweise auf Gebäude verteilt und horrende Kostenszenarien in den Raum gestellt. Dann stellte sich heraus, dass das Gutachten als solches auch Wochen nach der Vorstellung nicht fertig vorlag.

 Der komplette Abriss ist eine Variante: Konrad-Adenauer-Schulzentrum, Kellen.

Der komplette Abriss ist eine Variante: Konrad-Adenauer-Schulzentrum, Kellen.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Das kann nicht so stehen bleiben, sagen die Schulpolitiker der CDU-Fraktion im Rat der Stadt Kleve. Zumal Garbe-Consult und Verwaltung das von der CDU bereits zur Entwicklung der neuen Schulformen 2012 vorgelegte Szenario der Verteilung der verschiedenen Schulformen auf die Schulgebäude in der Stadt nicht berücksichtigt wurde, so Udo Janssen, Vorsitzender des Schulausschusses und Jörg Cosar, Ehrenvorsitzender der Stadtschulpflegschaft und CDU-Stadtverbandschef. "Das muss nachgeholt werden", stellt Janssen fest.

 Ort für die Oberstufe der Gesamtschule: ehemaliges Sebus-Gymnasium, Kleve

Ort für die Oberstufe der Gesamtschule: ehemaliges Sebus-Gymnasium, Kleve

Foto: Stade, Klaus Dieter (kds)

Janssen und Cosar haben einen entsprechenden Antrag vorbereitet, der kommende Woche unter Tagesordnungspunkt 16 "Standortplanungen für die Schulen der Sekundarschule in Kleve — Untersuchung des Szenarios 3" in der Ratssitzung vorgestellt und möglicherweise auch diskutiert werden soll.

 Soll Sekundarschulstandort werden: Wilhelm-Frede-Schule, Rindern.

Soll Sekundarschulstandort werden: Wilhelm-Frede-Schule, Rindern.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Es ist ein Antrag, der den Schulen ihre Traditionen lässt und ihnen Standort-Sicherheit gibt. Dieses Anliegen wurde vor der Vorstellung des umstrittenen Garbe-Gutachtens zu den Schulstandorten immer als Lösung für die Schulstandorte gehandelt — damals auch fraktionsübergreifend.

Die jetzt von der CDU als "Standortszenario 3" vorgelegte Planung bedeutet:

Sekundarschule: Die erst kürzlich hochwertig sanierte Wilhelm-Frede-Hauptschule soll für vier Züge ausgebaut werden und den Sekundarschulstandort Kleve aufnehmen.

Realschule: Die Karl-Kisters-Realschule bleibt an ihrem angestammten Platz am Klever Ring.

Gesamtschule: Die ehemalige Ganztagsrealschule an der Hoffmannallee, die ausläuft und sich gewissermaßen zur Gesamtschule "wandelt", nimmt in ihren Bauten die Gesamtschüler der Unter- und Mittelstufe auf. Die Oberstufe der Gesamtschule, die zum Abitur führt, findet Platz in den Räumen des ehemaligen Johanna-Sebus-Gymnasiums.

Gymnasium in der Oberstadt: Das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium bleibt an seinem Standort, dem historischen Gründerjahrebau an der Ecke Ringstraße/Römerstraße und dem erst kürzlich aufwendig sanierten "Neubau" zwischen Römerstraße und Flandrische Straße.

Gymnasium im Schulzentrum Kellen: Für das Konrad-Adenauer-Gymnasium im Schulzentrum Kellen möchte die CDU-Fraktion nochmals zwei Varianten geprüft wissen. Variante 1: Das schwer sanierungsbedürftige Schulzentrum wird aufgegeben. Das Konrad-Adenauer-Gymnasium würde dann einen drei- bis vierzügigen Neubau neben der Realschule bekommen. Variante 2: Das Schulzentrum wird zurückgebaut (bis jetzt sind dort die Konrad-Adenauer-Hauptschule und das Konrad-Adenauer-Gymnasium untergebracht). Übrig bliebe ein komplett sanierter, drei bis vierzügiger Bau, der dann das Konrad-Adenauer-Gymnasium aufnehmen sollte.

Das in dem Antrag formulierte Szenario ist die von der CDU favorisierte Schullandschaft in Kleve, wie Cosar und Janssen unterstreichen. "Natürlich immer unter dem Finanzierungs-Vorbehalt", sagt Janssen.

(RP/rl)
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