Kreis Kleve CDU: Roaming-Gebühren in Grenzregion bis 2014 abschaffen

Kreis Kleve · Dieser Vorschlag dürfte bei den Bürgern gut ankommen. EU-Abgeordneter Karl-Heinz Florenz (Neukirchen-Vluyn) und die Issumer Landtagsabgeordnete Margret Vosseler wollen die Roaming-Gebühren schnellstmöglich abschaffen.

 Der CDU-Europa-Abgeordnete Karl-Heinz Florenz.

Der CDU-Europa-Abgeordnete Karl-Heinz Florenz.

Foto: privat

Die beiden Christdemokraten können nämlich nicht einsehen, warum, wie derzeit üblich, Zusatzkosten für grenzüberschreitendes Telefonieren anfallen. "Das ist nicht nur für Privatleute, sondern auch für Firmen in Grenznähe ein großer Nachteil", erklärt Florenz — und denkt dabei zum Beispiel an Unternehmen wie Landgard oder Kühne in Straelen.

Doch die Liste ließe sich problemlos um Firmen aus dem Klever Raum und natürlich aus Emmerich erweitern. Von grenzüberschreitenden Gewerbegebieten ganz zu schweigen. "Bei offenen Grenzen und einem einzigen Binnenmarkt in der EU kann es doch nicht sein, dass wir 28 nationale digitale Märkte haben", so Florenz mit Unverständnis weiter.

Gestern wurde ein Antrag der CDU-Landtagsfraktion bekannt, der identisch mit den Forderungen der beiden Niederrhein-Vertreter der Christdemokraten ist. Denn während die EU-Kommission in Brüssel die Roaming-Gebühren bis 2016 abschaffen will, fordert die NRW-CDU mit Margret Voßeler, dass sich schon im nächsten Jahr etwas auf dem Telefonmarkt ändern soll.

"Es müssten bereits 2014 Zonen entlang der ehemaligen Grenzen entstehen, wo keine Roaming-Gebühren mehr anfallen. So werden nicht nur die Unternehmen, sondern auch die Bürger dort nicht aufgrund zusätzlicher Entgelte belastet", meint Margret Voßeler. Denn die meisten Handys suchen sich in Grenznähe immer das stärkste Netz — und rutschen dabei häufig unbeabsichtigt ins teurere niederländische Netz. Was die Telefonrechnung enorm in die Höhe treiben kann.

Florenz berichtet, dass er bereits an die zuständigen EU-Kommissarin Nellie Kroes eine Anfrage gestellt hat. Doch das Ergebnis hat ihn nicht gerade begeistert. Ihm geht das alles nicht schnell genug. "Für das Ruhrgebiet wird alles getan. Doch wenn es um eine wirtschaftlich so leistungsstarke Region wie den Niederrhein mit 137 Kilometern Grenze zu den Niederlanden geht, dann dauern solche Erneuerungen einfach zu lange", meint Florenz.

Beide Politiker hoffen nun auch auf Hilfe aus den Landwirtschaftsverbänden, den Industrie- und Handelskammern oder anderen Verbänden. Voßeler und Florenz unisono: "Damit wir schnell vorwärts kommen."

(RP)
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