Kranenburg CDU: Mit Fisch und Herz

Kranenburg · Beim Aschermittwoch im Katharinenhof gab es nicht nur Fisch für die Gäste, sondern auch Informationen über Herztransplantationen. CDU-Vorsitzende Gertrud Kersten warb für Organspendepässe. Sie könnten Leben retten.

"Wenn ich Sie für eine Organspende wachgerüttelt habe, hat sich die Reise nach Kranenburg schon gelohnt", sagte der weltbekannte Herzspezialist Professor Dr. Dr. h.c. Reiner Körfer nach seinem Vortrag zum Thema "Entwicklung und Stellenwert von Herztransplantationen und Kunstherz" beim Fischessen der CDU am Aschermittwoch im Katharinenhof Kranenburg. Gertrud Kersten, Vorsitzende des CDU-Gemeindeverbandes Kranenburg, konnte 240 Besucher, darunter Manfred Palmen, MdL und Parlamentarischer Staatssekretär, Wolfgang Spreen, Landrat des Kreises Kleve und den Bürgermeister von Kranenburg, Günter Steins, begrüßen. Auch Pfarrer Christoph Scholten, der zuvor den Gottesdienst zum Aschermittwoch zelebriert hatte, war gekommen.

Plattdeutsch

Die CDU-Vorsitzende hieß den 1942 in Kleve geborenen Professor teilweise in plattdeutscher Sprache willkommen, eine Geste, die den international bekannten und geschätzten Herzchirurgen sichtlich erfreute. Der Referent, der seine Kindheit und Jugend in Kleve und Kellen verbrachte, war von 1984 bis Januar 2009 Direktor des Herz- und Diabeteszentrums NRW in Bad Oeynhausen. In diesem Zeitraum wurden dort 103 066 Operationen, darunter 83 553 mit der Herz-Lungen-Maschine, durchgeführt. Dadurch wurde Menschen im Endstadium der Herzinsuffizienz geholfen. Diese sind meist Patienten mit schlechter Lebensqualität, behandelt mit einer Vielzahl von Medikamenten, wiederkehrenden Krankenhausaufenthalten und einer Lebenserwartung von nur 12 bis 18 Monaten. Professor Körfer zeigte in einer Power Point die Entwicklung von der ersten Herztransplantation 1967 durch den südafrikanischen Herzchirurgen Christiaan Barnard bis zu den heutigen modernsten medizinisch-technisch machbaren Herztransplantationen auf. "Im größten Herzzentrum Europas habe ich mich 25 Jahre wohlgefühlt", sagte Professor Körfer, der maßgeblich am Aufbau der großen Einrichtung und an der medizinischen Entwicklung und fortgeschrittenen Technik der Transplantation beteiligt war. Die Besucher zeigten sich beeindruckt, wie ein menschliches Herz außerhalb des Körpers schlagend transportiert werden konnte. Eine Transplantation könne jeden treffen. "Mit der zunehmenden Zahl von Patienten und dem stetigen Rückgang an Spenderorganen benötigen wir Herzunterstützungssysteme oder Kunstherzen", erläuterte der Referent und unterstrich ausdrücklich, dass Organspenden Leben schenken. CDU-Vorsitzende Gertrud Kersten verband ihren Dank an den Professor mit einem Hinweis auf den Organspendepass, der an die Anwesenden verteilt wurde.

Die Besucher spendeten 685 Euro für die Kunstherzforschung.

(RP)
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