Kleve CDU Kleve: Uneins im Kampf ums Bürgermeisteramt

Kleve · Es rumort in den Reihen der Klever CDU. Immer noch: Es ist schon mehr als bezeichnend, wenn sogar der Stadtverbandsvorstand eineinhalb Stunden darüber diskutieren muss, ob er seinem Bürgermeisterkandidaten zur Seite stehen will.

Es gab nicht nur Unmut über den Coup von Udo Janssen und seinen Mitstreitern aus der "alten CDU", ihn gegen den von den Stadt- und Ortsverbänden vorgeschlagenen Wolfgang Gebing auf den Thron zu setzen. Vielen war das Programm des Kandidaten, mit dem er um den Chefposten im Klever Rathaus streiten will, zu dürftig, heißt es aus Vorstandskreisen.

Tatsächlich legt Janssen letztlich auch kein wirklich visionäres Programm vor, er schaut eher zurück auf das Erreichte, das es für ihn zu wahren gelte: "Erhalten und weiter fördern" ist der Grundtenor des vom CDU-Kandidaten vorgelegten Papiers. Dennoch entschloss sich der Vorstand nach langer Diskussion im Amt zu bleiben und gleichzeitig den Kandidaten zu unterstützen. Von 17 stimmten aber nur zehn für Janssen, es gab fünf Enthaltungen und zwei Gegenstimmen.

Mit dem Vorstandsbeschluss will Manfred Palmen jetzt die Reihen der CDU schließen, will die lieben Parteifreunde hinter dem Kandidaten einen und gemeinsam in den Kampf ums Bürgermeisteramt ziehen. Wer im Vorstand sei, müsse sich jetzt an diesen Beschluss halten. Ein klassisches "Basta" a la Ex-Kanzler Gerd Schröder also. Doch der Trick ging nicht auf: prompt folgte Theo Brauers Bürgermeisterdementi. Dass er als Wahlleiter zur Neutralität verpflichtet sei, ist nur die eine Seite der Medaille. Die andere, unausgesprochene, heißt: Brauer steht nicht hinter einem Kandidaten Udo Janssen. Gleiches hört man von diversen CDUlern. Palmens Reihen sind derzeit also alles andere als geschlossen.

Dass allerdings Brauer selber antreten sollte, ist inzwischen eher unwahrscheinlich. Mit Dr. Artur Leenders tritt ein Grüner an, mit dem Brauers Bürgermeister-Ära startete: Zwei Mann in einem Boot auf schwarz-grünem Kurs lautete damals die Vision. Leenders und Brauers Pionier-Tat, die beiden so gegensätzlichen Parteien zusammenzubekommen, war neu. Und ging auf: Vieles wurde angestoßen in der Stadt. Und Brauer machte nie einen Hehl daraus, dass, wenn sein "Freund Artur" (so Brauer) sich um das Bürgermeisteramt bewerbe, er nicht mehr zur Verfügung stehe.

(mgr)
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