Gott und die Welt Weihnachtsmusik in Mehr

Kranenburg · Catharina Jansen gibt ihr Debüt als Sopranistin bei der Christmette in St.-Martinus. Die Niederländerin singt Lieder, Oratorien und geistliche Werke.

  „Singen ist für mich die Verbindung zwischen Himmel und Erde“, sagt Catharina Jansen.

„Singen ist für mich die Verbindung zwischen Himmel und Erde“, sagt Catharina Jansen.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Die niederländische Sopransängerin Catharina Jansen wird am Heiligen Abend in der Christmette um 22 Uhr zum ersten Mal in der St.-Martinus-Kirche singen. Es ist eine Premiere im beschaulichen Dörfchen Mehr, in dem sie seit dem 1. Juni dieses Jahres, zusammen mit ihrem Ehemann Peter, ein neues Zuhause gefunden hat.

„Wir haben lange gesucht, bis wir dieses Haus, in dem früher Josef Ritzerfeld und später die inzwischen verstorbene Gräfin Edelgard von Salm-Hochstraeten wohnten, erwerben konnten“, sagt sie. Johannes van Lier, der die Sängerin an der Orgel begleiten wird, hatte Catharina bei einer Dorfversammlung in Mehr „entdeckt“. Die Sopranistin wird das „Ave Maria“ von Bach/Gounod und das „Mariä Wiegenlied“ von Max Reger zu Gehör bringen.

Jansen wuchs in einer großen Familie auf. Ihr Vater war Schulleiter, Kirchenchordirigent und Chorsänger. „Ich habe meine letzte CD ‚Eigenzinnig’ genannt, und so ist auch mein Lebensweg“, sagt die Sängerin. Schon als junges Mädchen wurde in der achtköpfigen Familie beim Spülen und Abtrocknen tagtäglich gesungen. Aber es dauerte lange, bis sich Catharina traute, Singen zu ihrem Beruf zu machen. Zunächst schloss sie ein Hochschulstudium im pädagogischen Bereich ab. „Das Singblut begann dann doch wieder zu kribbeln, und dann habe ich eines Tages alles daran gesetzt, meinen Traum, Sängerin zu werden, zu verwirklichen“, blickt sie zurück.

Da ein Zweitstudium finanziell nicht möglich war, fand sie glücklicherweise Giovanni Mastino vom Konservatorium in Verona, der sie in die Gesangstechniken einwies. Ihr Studium war ein eigenwilliger Weg, der sie von Italien, der Schweiz und Deutschland zurück in die Niederlande brachte. Neben der niederländischen Altistin Aafje Heynis und vielen anderen Meistern durfte sie wichtige Impulse und Schulungen empfangen. „Mein Herz als Sängerin schlug von Anfang an für Lieder und Oratorien, wenngleich ich auch liebend gerne Opernarien singe und in Opernchören gesungen habe“, erzählt sie.

Jansen findet stets ein Publikum bei Oratorien, Orgelprojekten und Liederabenden. Dabei wirkt sie mit vielen Chören, Gesangssolisten und Musikern zusammen. Immer wieder wird die Sopranistin auf besondere Momente in ihrer musikalischen Laufbahn angesprochen: Konzerte in Vlissingen, im Ruhrgebiet, in Nimwegen, auf Schloss Moyland oder im Wagnermuseum in Luzern. Auch singt sie bei Stummfilmen. Den pädagogischen Teil ihrer Ausbildung hat sie nie ganz losgelassen. So wirkt sie an Komponistenportraits mit. Mit Kindern und Jugendlichen unternahm sie musikalische Entdeckungsreisen. In Nimwegen führt sie ein Gesangsstudio, in dem sie neben ihrer Konzertpraxis vielen Sängern ihre Leidenschaft vermittelt. „Singen ist für mich die Verbindung zwischen Himmel und Erde. Und Singen kann einen Menschen zutiefst glücklich, friedfertig und ausgeglichen machen“, ist sie überzeugt. Dieses Gefühl wird bei der Christmette in Mehr sicherlich zu spüren sein.

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