Kleve Cannabis-Anbau: Vater und Sohn verurteilt

Kleve · Zu drei Jahren und drei Monaten Haft ist am Montag ein 67-jähriger Niederländer aus Kleve verurteilt worden. Sein 43-jähriger Sohn wurde wegen Beihilfe zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt.

Im November 2011 entdeckte die Polizei im Keller der gemeinsamen Wohnung in Kleve eine Marihuana-Plantage. Seit Anfang 2011 wurden insgesamt siebeneinhalb Kilogramm Marihuana bei vier Ernten erzielt und teilweise mit Gewinn verkauft.

Die Polizei wurde im Zuge einer Durchsuchung in den Niederlanden auf die beiden Männer aufmerksam. Überwachungskameras auf dem Gelände einer Firma, die Ausrüstung für den Drogenanbau verkauft, zeichneten den Wagen des Vaters auf. In der Wohnung stießen die Beamten anschließend auf insgesamt 216 reife Marihuana-Pflanzen.

"Erhebliche kriminelle Energie"

Der 67-jährige Rentner zeigte sich von Anfang an geständig und schuldbewusst. Als er zu Beginn vergangenen Jahres in die Wohnung seines Sohnes zog, sei ihm beim Anblick des Kellers "leider die Idee" gekommen. Der gelernte Reitlehrer hat nach eigener Aussage die Ausrüstung selbst gekauft und sich das nötige Wissen von Bekannten in den Niederlanden angeeignet. Seinen Sohn habe er jedoch stets versucht, aus der Geschichte rauszuhalten.

Richter Gerhard van Gemmeren betonte die "erhebliche kriminelle Energie", mit der der Rentner die Plantage anbaute und pflegte. Das Urteil lag mit drei Jahren und drei Monaten unter den von Staatsanwältin Weber geforderten vier Jahren Haft. Man müsse auch die gesundheitliche Verfassung des Mannes und die daraus resultierende Haftempfindlichkeit berücksichtigen, so van Gemmeren: "Niemand will, dass der Angeklagte in der Haft stirbt. Er soll eine Perspektive haben."

Ein weiterer Anklagepunkt wegen Diebstahls elektrischer Energie wurde im Laufe der Verhandlung mit Zustimmung der Staatsanwaltschaft eingestellt, bei der Findung des Strafmaßes aber erschwerend eingerechnet.

(RP)
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