Kleve BUND: Klever Industriestraße nicht über den Deich führen

Kleve · Zum Thema Hochwasserschutz meldet sich der Klever BUND zu Wort. CDU-Landtagsabgeordneter Günther Bergmann spreche den Deich zwischen Griethausen und der Rheinbrücke an, auf dem es eine Deichverteidigungsstraße (DVS) gibt. Beides müsse angeblich saniert werden. Doch: "An der DVS ist bereits die B-9-Nordumgehung gescheitert, weil eine Bundesstraße nicht auf einer Deichverteidigungsstraße verlaufen darf – und wir haben gewarnt, stattdessen die Industriestraße deckungsgleich zu bauen, die bei Hochwasser gesperrt oder bei Deichsanierung aufgehoben werden muss", schreibt BUND-Sprecher Karl-Heinz Burmeister.

Die Deichstraße diene allein der Verteidigung, die Industriestraße hingegen benötige eine eigene Trasse unterhalb des Deiches oder wo auch immer. Burmeister macht die kleine Nordumgehung von Kleve über Industriestraße und Deichstraße auch für das Verkehrs-Chaos auf der Gruft verantwortlich. Die Klever Unterstadt liege mit allen neuen Plänen im Polder des Rheins, und man habe bei Änderung des Regionalplanes davor gewarnt, die Werte im potenziellen Überschwemmungsgebiet weiter zu erhöhen, so Burmeister weiter.

"Wir haben noch einmal Glück gehabt. Wäre der Regen nicht über der Elbe, sondern über dem Rhein niedergegangen, stünden Kellen und Rindern unter Wasser", sagt der BUND-Mann. Gefahr drohe nicht durch Bruch der Rheindeiche, sondern durch seitliche Polderflut. "Deshalb empfehlen wir seit den 1990er Jahren, die Unterstadt mit Kammerdeichen im Westen entlang der K 3 und im Osten entlang der B 220n zu sichern." Die Hintergründe seien bekannt und durch die Bezirksregierung dokumentiert. "Die Stadt Kleve hat dies alles im Flächennutzungsplan und mit der Stadtplanung umzusetzen."

(mgr)
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