Kleve BUND: Die Spyck-Brücke ist verzichtbar

Kleve · Karl-Heinz Burmeister hat ein Konzept, das den Verkehr über die Spyckstraße oder die Querspange führt. Die Umgehung Kleve wäre dann vom Osten über die B 220. Der Spatenstich für die Ostumgehung um Kellen soll 2015 sein.

 Die Spyckbrücke ist nach Einschätzung von Karl-Heinz Burmeister nach dem Bau einer Querspange nicht mehr erforderlich.

Die Spyckbrücke ist nach Einschätzung von Karl-Heinz Burmeister nach dem Bau einer Querspange nicht mehr erforderlich.

Foto: Evers

Die Brücke über Spyckstraße und Bahngleise und die Brücke über den Spoykanal sind marode, sie müssen irgendwann in den kommenden Jahren abgerissen und erneuert werden. Wann das ist, darüber streiten die Geister. Kleves Bürgermeister Theo Brauer zeichnet schon tiefdunkle Wolken an den Klever Verkehrshimmel: "Ich möchte nicht, dass Kleve in zwei Jahren stillsteht", sagte er im Rat und verwies auf die lange diskutierte und dann irgendwann ruhend gelegte Planung zur Querspange. Die sollte parallel der Eichenallee durchs Feld führen und auf die Landwehr treffen. Kleve brauche diese Querspange, so das Credo des Bürgermeisters im Rat. Joachim Schmidt (CDU), fragte dann nach, ob man dann die Brücke überhaupt noch brauche, wenn es die Querallee gebe.

Die Antwort gab jetzt Karl-Heinz Burmeister (BUND), der auf ein Verkehrskonzept von BUND und Grüne zurückgreift: "Unser Gesamtkonzept hat schon sehr früh die Querspange als notwendige Umfahrung der Kernstadt beinhaltet, so dass der beruhigte, innerstädtische Ziel- und Quellverkehr bis über den Tiergarten hinaus ausgedehnt werden könnte", sagt der BUND-Mann. In dieser Konsequenz müsse die Brücke über die Spyckstraße entfallen, die einst als Ringstraße mal richtig war, mit dem Bau der Industriestraße und deren Funktion als Umgehungsstraße auf die Gruft und zur Oberstadt aber zum Chaos führe. Zumal bei der Spyckstraße keine Ersatzbrücke während der Bauarbeiten möglich ist — im Gegensatz zu der Brücke über den Spoykanal.

Es sei falsch gewesen, den Bau der Querspange auf Eis zu legen. "Jetzt müssen wir uns fragen, ob diese Straße überhaupt noch fertig wird, bevor die Brücke abgerissen werden muss", sagt Burmeister. Man sollte sich mal das Umfeld der Spyck-Brücke ansehen: "Ein Glücksfall, die jetzt abzureißen. Der beruhigte Bereich sollte einen Anschluss zu einem Kreisverkehr an der Gruft bekommen und die Spyckstraße wieder durchgängig frei werden." Auch der Verkehr von Gruft in Richtung Industriegebiet würde nach den Vorstellungen des BUND dann über die Spyckstraße laufen. Als Durchgangsstraße verlöre dann der Ring über die Gruft deutlich an Attraktivität. Burmeister rechnet damit, dass die tatsächliche Umgehung der Stadt dann künftig vornehmlich östlich um die Stadt herumgeführt wird: "Das sollen künftig die B 220 östlich sowie die B 9/B 57 übernehmen", sagt er. Zwar steht diese Umgehung tatsächlich auf der Liste vom zuständigen Baubetrieb Straßen.nrw, doch braucht der Bau auch seine Zeit. Optimistisch rechnen Brauer und Straßen.nrw mit einer "Grundsteinlegung" 2015.

Die Gegner der Querspange führen dagegen ins Feld, dass der Verkehr aus den Niederlanden in die Stadt gar nicht über die Brücke führe, sondern über die Tiergartenstraße direkt in die Stadt. Auch sei bis jetzt nicht eindeutig geklärt, wie marode die Brücken wirklich sind. Kleves Technischer Beigeordneter Rauer sprach von vorgespannten Betonteilen, die in Mitleidenschaft gezogen worden seien und einer ständigen Kontrolle bedürften. Über das Thema Straßenführung und Zustand der Brücken in Kleve soll ein Fachmann von Straßen.nrw, der zuständigen Landesbehörde, den Rat informieren.

(RP)
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