Kleve Bürgermonitor ist ein Erfolgskonzept

Kleve · Die "Mobile Chefredaktion" in der Klever Fußgängerzone mit dem Stellvertretenden RP-Chefredakteur Horst Thoren. Der hatte für die RP-Leser Sonnenblumen mitgebracht und lobte die "prächtige Entwicklung" der Kreisstadt.

 Im Gespräch: Willibrord Haas, RP-Leser Günther Grass, Horst Thoren, Jürgen Rauer und Jürgen Loosen (v.l.) bei der Mobilen Chefredaktion.

Im Gespräch: Willibrord Haas, RP-Leser Günther Grass, Horst Thoren, Jürgen Rauer und Jürgen Loosen (v.l.) bei der Mobilen Chefredaktion.

Foto: Gottfried Evers

Für den Klever Bürger ist der Bürgermonitor ein Erfolgskonzept: "Sorgen Sie dafür, dass dieses Format beibehalten. Wir sitzen oft zusammen mit alten Klevern und diskutieren über die Themen, mit denen wir jetzt in der Zeitung gebührend zu Wort kommen", lobte und mahnte Brigitte Driessen, in Begleitung ihres Mannes Norbert, den Stellvertretenden Chefredakteur der Rheinischen Post, Horst Thoren. dass die Redaktion den Bürgermonitor konsequent umsetzt und das so weiter machen solle. Thoren erklärte, dass die RP immer möglichst nah am Bürger sei und versprach, dass der Bürgermonitor natürlich fortgesetzt werde - und wies dabei auf die Fahne am RP-Stand in der Klever City, die das Logo des Bürgermonitors trägt.

Mobile Chefredaktion hieß es gestern am Eingang der Klever Fußgängerzone zwischen Deutsche Bank und Volksbank, wo sich Horst Thoren gemeinsam mit dem Leitenden Regionalredakteur Jürgen Loosen den Fragen der Bürger stellte. Angesichts der eher grauen Wetterlage hatte er aus seinem Heimatort Korschenbroich einen dicken Strauß Sonnenblumen mitgebracht - damit die Gesprächspartner ein Stückchen Sommer mit des Wegs nehmen konnten.

 Vor dem Bürgermonitor-Logo am RP-Stand: Bruno Schmitz bekommt von Horst Thoren eine Sonnenblume überreicht, von links.

Vor dem Bürgermonitor-Logo am RP-Stand: Bruno Schmitz bekommt von Horst Thoren eine Sonnenblume überreicht, von links.

Foto: Evers Gottfried

Dass der Bürgermonitor gern gelesen wird, bestätigte auch Günther Grass: Er bemängelte in der Diskussion mit Kämmerer Willibrord Haas, der ebenfalls zum Stand gefunden hatte, dass die Stadt doch regelmäßiger den Kanal zwischen Spoycenter und Schleuse reinigen müsse. Haas erklärte, dass die Stadt 25.000 Euro jährlich dafür bereit stelle und nach Bedarf freitags kläre, ob eine Reinigung vonnöten sei. Grass schlug vor, den Kanal einmal wöchentlich grundsätzlich zu reinigen. "Der Schmutz ist ja da", sagte der RP-Leser.

Auf Kritik von Haas und dem Technischen Beigeordneten Rauer, der Bürgermonitor würdige die Argumente der Stadt nicht genug, schlug Thoren einen "mobilen Bürgermonitor" in Kleve vor, in dem sich die RP mit dem Führungspersonal der Stadt den Fragen stellen könne. "Das organisieren wir gerne, und die Stadt kann dokumentieren, dass sie ein offenes Ohr für ihre Bürger hat", sagt Thoren. Haas und Rauer wollen die Idee mit Bürgermeisterin Sonja Northing abklären.

Zuvor hatte die Stadtspitze aber auch Lob vom Stellvertretenden Chefredakteur aus Düsseldorf gehört: Er beobachte Kleve seit Jahrzehnten und müsse der Stadt attestieren, dass sie eine prächtige Entwicklung hinter sich habe, sagte Thoren. Das freute Rauer, der dem Gast aus Düsseldorf die stadtplanerische Entwicklung erklärte. Kreiswirtschaftförderer Hans-Josef Kuypers ergänzte, dass die Hochschule Rhein-Waal an dem Konjunkturaufschwung einen beträchtlichen Anteil habe und Kleve durch die Hochschule den neuen, von Thoren so gelobten, Stadtteil erhalten habe.

Die tolle Entwicklung Kleves lobte auch Frans Somhorst, der mit seiner Frau Ans seit Jahrzehnten in die Stadt unter der Burg reist. "Wir kommen aus dem Bereich Eindhoven und kennen Kleve noch, als man mit dem Auto mitten durch die Stadt musste. Heute parke ich unten in der Stadt und spaziere hinauf", sagt Somhorst. Man flaniere, trinke ein Koppje Koffee und reise weiter. Gestern mit einer Sonnenblume im Arm. Kleve sei eben schön.

Das findet Norbert Driessen auch. Aber: "Der Herr Rauer soll nicht so viele Klötze erlauben", mahnt er. Kleve sei eine schöne, gemütliche Stadt und das müsse sie auch bleiben, sagte er mit Blick auf die Stadtplanung in den citynahen Wohngebieten mit ihren Einfamilienhäusern.

Willibrord Haas wünschte sich, dass die RP mehr über das Ehrenamt berichte, Ehrenamtler vorstelle. Thoren schlug gar einen Ehrenamtspreis vor, den Stadt und Rheinische Post gemeinsam ausloben könnten.

Und auch Klever Promis wurden zu Bürgern: Kabarettist Bruno Schmitz ärgerte sich, dass es immer noch keine Entscheidung zum Minoritenplatz gebe, wie auch immer die ausfalle: "Aber da muss jetzt endlich mal Klarheit her", sagte er. Schmitz fand in Thoren einen Freund der Stunksitzung: Das nächste Treffen auf der Sitzung ist geklärt.

Auch die Politik war gekommen: Jörg Cosar (CDU) bemängelte die schleppende Entwicklung bei der Diskussion um die Wallgrabenzone, Wolfgang Gebing (CDU) diskutierte mit dem Gast aus Düsseldorf über mögliche Investoren für den Minoritenplatz. Und Michael Bay (Grüne) sagte, er sei jetzt auf die Bundestagswahlkampf-Berichterstattung gespannt,

(mgr)
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