Kleverland Bürgermeisterwahl: Lesmeister tritt nicht an
Kleverland · Die hoch gehandelte CDU-Kandidatin Daniela Lesmeister steht für den Chefposten im Klever Rathaus nicht zur Verfügung.
Die Situation ist geklärt: Erst werden am 25. Mai die neuen Stadt- und Gemeinderäte gewählt, dann kümmert man sich intensiver darum, wer für das Amt des Bürgermeisters in Frage kommt. Lediglich in Bedburg-Hau, wo der Christdemokrat Hans-Jürgen Wellmanns gegen den parteilosen Amtsinhaber Peter Driessen antritt, ist bereits in knapp sechs Wochen geklärt, wer die Verwaltung führt.
Auch im Kampf um das Amt des Landrats stehen zwei Kandidaten fest. Der Kranenburger SPD-Fraktionschef Jürgen Franken wird den aktuellen Leiter der Kreisverwaltung, Wolfgang Spreen (CDU), herausfordern. Franken ist zwar erst vom Unterbezirksvorstand nominiert, doch ist die anschließende "Wahl" durch die Delegiertenversammlung der SPD von überschaubarer Spannung. Franken wird von den Genossen lediglich durchgewunken.
Nachfolger für Theodor Brauer gesucht
In der Kreisstadt ist im Hinblick auf den Posten des Bürgermeisters zumindest eine Entscheidung gefallen: Der Abgang von Theodor Brauer (CDU) steht fest. Nach elf Jahren im Amt wird der Mann, den fast alle nur Theo nennen, 2015 nicht mehr antreten. Jeder Kandidat der CDU-Mehrheitsfraktion dürfte gute Chancen haben, die Nachfolge von Brauer anzutreten. Offiziell hat sich zu diesem Thema zwar noch niemand geäußert, doch wurden die Juristen Dr. Daniela Lesmeister, Wolfgang Gebing und Udo Janssen, als mögliche Chefs der Verwaltung aus CDU-Kreisen genannt. Jetzt ist aus dem Trio ein Duo geworden. Dr. Daniela Lesmeister wird, wie die Rheinische Post aus sicherer Quelle erfuhr, definitiv nicht als Kandidatin zur Verfügung stehen. Noch vor Wochen wurden Lesmeister die besten Chancen eingeräumt, von der CDU für dieses Amt nominiert zu werden.
So bleiben aktuell Fraktionschef Janssen und der Ortsverbandsvorsitzende Gebing übrig. Zudem wird in unregelmäßigen Abständen der Nummer zwei im Klever Rathaus, Kämmerer Willibrord Haas, nachgesagt, er wolle einen Platz nach oben rutschen. Innerhalb der CDU soll es jedoch Mitglieder geben, die diesem Plan zurückhaltend gegenüberstehen. Grund dafür ist offenbar, wie aus gut unterrichteten Kreisen zu hören war, dass Haas es durch sein ausgeprägtes Durchsetzungsvermögens schafft, sich nicht nur Freunde zu machen.
CDU-Stadtverbandsvorsitzender gibt sich gelassen
CDU-Stadtverbandsvorsitzender Jörg Cosar bleibt angesichts der Äußerungen zu der Bürgermeisterkandidatur von Daniela Lesmeister gelassen. Zumal die CDU-Politikerin und gelernte Verwaltungsjuristin der Partei "erhalten" bleibt und sich weiterhin im Stadtverband Kleve der Christdemokraten engagieren wird, wie sie im Gespräch versicherte.
Diskussionen über mögliche Kandidaten sind für Cosar zum jetzigen Zeitpunkt nicht von Bedeutung. "Das alles spielt vor der Kommunalwahl keine Rolle - das packen wir danach an", sagt Jörg Cosar. Zuerst muss die Fraktion ihren neuen Chef wählen, erst dann steht die Wahl des Bürgermeisterkandidaten an. Dann ist nach der Wahl vor der Wahl.
