Kartenspielerweg Neuer Anlauf für Windkraft im Wald?

Goch/Kranenburg/Kleve · Die NRW-Landesregierung will den Bau von Windkraftanlagen im Forst erleichtern. Der Regionalrat wird sich jetzt alle Waldflächen detailliert ansehen, wo Vorrangzonen ausgewiesen werden können. Dazu soll auch der Kartenspielerweg gehören.

 Windräder auf den Anhöhen in der Nähe des Kandels bei Waldkirch in Baden-Württemberg. In den Wäldern von Nordrhein-Westfalen befinden sich derzeit sechs Anlagen im Bau.

Windräder auf den Anhöhen in der Nähe des Kandels bei Waldkirch in Baden-Württemberg. In den Wäldern von Nordrhein-Westfalen befinden sich derzeit sechs Anlagen im Bau.

Foto: dpa

Die Luft für die Gegner von Windkraftanlagen im Wald wird wieder dünner. Die Landesregierung will den grünen Umbau der Energieversorgung in NRW beschleunigen. Damit die ehrgeizigen Ziele erfolgreich sind, sollen sich bald deutlich mehr Windräder auch im Forst drehen. Orte, wo die Windkraftanlagen errichtet werden sollen, hat die NRW-Regierung gleich mitgeliefert. Diese Plätze heißen Kalamitätsflächen. Es sind Waldflächen, die etwa durch Schädlinge oder Sturmschäden zerstört sind. NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) sprach davon, neu gebaute Anlagen 30 Jahre zu betreiben. Um die Betonsockel herum soll sich in den drei Jahrzehnten dann ein gesunder Mischwald entwickeln, so der Politiker. In Nordrhein-Westfalen gab es Ende 2020 rund 3800 Windräder, davon standen 92 in Wäldern. Derzeit sind nach Angaben des Landesbetriebs Wald und Holz sechs weitere Windräder in Wäldern im Bau.