Kleve Bürger geben 470.000 Euro für Museum
Kleve · Die Aktion der Museumsfreunde ist abgeschlossen: Freundeskreis-Schatzmeister Dr. Harald Korth übergab in Beisein von Ex-Museumsdirektor Drs. Guido de Werd das Geld an Kleves Kämmerer Haas und Bürgermeister Theo Brauer.
Als der einstige Museumsdirektor Drs. Guido de Werd die Klever Museumsfreunde in die Pflicht nahm, bis zu 500.000 Euro für die Erweiterung des Museums Kurhaus zu zahlen, hatte er sich sehr weit aus dem Fenster gelehnt.
"Es wurde im Vorstand schon ungewohnt eisig. Als ich vorschlug, bis zu 500.000 Euro zu sammeln, meinten viele, ich sei übergeschnappt", erinnert er sich. Doch er war nicht übergeschnappt und die zunächst eisige Reaktion sprang in emsige Betriebsamkeit um. Es sollte wieder eines dieser Projekte sein, deren unmöglich scheinende Umsetzung durch die Freunde des Museums letztlich ein sehr gutes Ende nahmen.
Gestern übergaben de Werd und Freundeskreis-Schatzmeister Dr. Harald Korth zusammen mit Iris Pietsch, stellvertretende Vorsitzende der Freunde, das Geld — mit der einzigen Einschränkung, das Geld nicht für etwaige Prozesse gegen am Bau Beteiligter zu verwenden. Haas und Brauer versicherten, dass das nicht zu befürchten sei. Zuvor hatte Museumsdirektor Prof. Harald Kunde die Gäste begrüßt.
Die Übergabe war an dem Ort, an dem de Werd, um den Umbau des Museums möglich zu machen, die Aktion startete: In der Bibliothek des Museums Kurhaus. Klever Kämmerer Willibrord Haas bestätigte, dass es letztlich das angekündigte Engagement der Bürger war, das den Ausschlag für den Umbau gegeben habe.
Zuvor hatte de Werd dem Kämmerer als Freund der Zahlen mit einen neuen Beinamen geadelt: Haas sei der "Dagobert Duck" von Kleve. 470 000 Euro konnte der Verein zweckgebunden sammeln — und trotzdem auch noch Ausstellungen unterstützen, Kataloge herausgeben, Kunst ankaufen. Neben unzähligen Spenden, die über den Verkauf von Kurhaus-Sekt, von Museumsbausteinen und vielen Aktionen Klever Bürger und Künstler eingenommen wurden, kamen auch noch über 1500 Einzelspenden.
"Besonders gefreut haben uns auch die kleinen Fünf-Euro-Spenden. Das zeigte uns, wie breit das Bürgerengagement war", sagte de Werd gestern. Jenes Bürgerengagement, das wichtig in der Debatte um das wie und wann des Erweiterungsbaus war. Bürgermeister Theo Brauer dankte allen Beteiligten, vor allem aber seinem Kämmerer Willibrord Haas, der trotz schwieriger Wirtschaftslage zu Beginn der Baumaßnahmen am Kurhaus den Haushalt "zusammengehalten hat".
Haas hatte auch die Zahlen parat: So waren im letztlichen Planansatz 4,1 Mio. Euro für den Bau vorgesehen. Er wurde mit 3,9 Millionen abgerechnet. Mit der Museumseinrichtung kostete das Haus statt der letztlich veranschlagten 4,34 Millonen Euro 4.03 Millionen Euro. Blieben für die Stadt nach Abzug der Zuschüsse 1,97 Millionen Euro.