Kleve/Wesel Buch zum Regiment der Klever Soldaten erschienen

Kleve/Wesel · Es war typisch für so viele andere Regimenter - und deshalb ist es auch so lohnenswert, das 56. aus Wesel zu betrachten. Die Soldaten zogen aus den Garnisonsstädten Kleve und Wesel in den Krieg, für vier Jahre an die Westfront. 3200 Soldaten rückten am 4. August 1914 aus, am letzten Kampftag des Regiments hatte die Einheit noch eine Kampfstärke von 28 Mann. Was den Männern in der Zwischenzeit widerfahren ist, erzählt das Buch "Schanzen - Warten - Sterben, Kriegsalltag eines rheinisch-westfälischen Regiments".

 Bert Thissen vom Klever Stadtarchiv, Martin Roelen vom Stadtarchiv Wesel und Autor Alexander Berkel (von links).

Bert Thissen vom Klever Stadtarchiv, Martin Roelen vom Stadtarchiv Wesel und Autor Alexander Berkel (von links).

Foto: Gottfried Evers

Der Beginn des Ersten Weltkriegs jährt sich zum 100. Mal, Historiker und Autoren nähern sich dem Stoff auf unterschiedlichste Art und Weise. Der Historiker und Fernsehjournalist Alexander Berkel hat sich sich das 56. Regiment vorgenommen - für eine Dokumentation im ZDF und für ein Buch, das in Kooperation mit dem Stadtarchiv Wesel entstanden ist. "Es handelt sich aber nicht um das Buch zum Film, sondern um ein eigenständiges Werk", sagt Alexander Berkel. Auf den 368 Seiten lässt sich schließlich auch deutlich mehr erzählen, als während einer TV-Dokumentation.

Einem besonderen Umstand ist es zu verdanken, dass der Autor aus einem großen Quellenfundus schöpfen konnte. Denn anders, als viele Akten, die nach dem Weltkrieg dem Feuer zum Opfer gefallen sind, sind Personalregister und Fotos aus Wesel in großer Zahl erhalten. "Fotos in dieser Menge zu finden ist wirklich bemerkenswert", sagt Alexander Berkel. Diese wurden auch durch Beiträge aus dem Stadtarchiv Kleve ergänzt, wo zum Beispiel die Bilder des Klever Soldaten Johann Hebing lagern. Nicht zuletzt durch einen Aufruf in der RP wurde Material aus dem Krieg zusammengetragen.

Jahr für Jahr begleiten die Leser das Regiment im Kriegsverlauf, ergänzt wird das Werk durch Beiträge von Martin Roelen und Volker Kocks. Die beiden Autoren konzentrieren sich mit ihren Texten auf die Garnisonsstadt Wesel und den Bestand im Stadtarchiv sowie auf Fotografie als solche im Ersten Weltkrieg. "Für eine Stadt, die so stark vom Militär geprägt wurde wie Wesel, stand natürlich fest, das Erinnerungsjahr 2014 nicht ohne eine Publikation zum Ersten Weltkrieg verstreichen zu lassen", heißt es im Vorwort. Das Werk ist aber deutlich mehr als ein "Pflichtbeitrag". Es ist eine akribische Spurensuche auf den Schlachtfeldern des Krieges, eine anschauliche Darstellung des Lebens an der Front.

"Schanzen - Warten - Sterben, Kriegsalltag eines rheinisch-westfälischen Regiments" ist reich bebildert und für 24 Euro bei den Studien und Quellen zur Geschichte von Wesel erschienen. ISBN 978-3-924380-31-1. Auch im Klever Buchhandel erhältlich.

(lukra)
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