Kreis Kleve Bruno für den Bundestag

Kreis Kleve · Bruno Jöbkes aus Wachtendonk ist der neue Bundestagskandidat der Grünen im Kreis Kleve. Der gelernte Geograph und Geschäftsführer einer Großschlachterei möchte sich für bessere Mobilität und den Mindestlohn einsetzen.

Twittern wird er wohl nicht, bei Facebook hat er sich allerdings schon angemeldet. Während Michael Bay, Sprecher der Kreis Grünen, noch ahnungslos über diese neudeutschen Begriffe mit den Schultern zuckt, ist sich Bruno Jöbkes sicher. Der gerade erst gewählte Bundestagskandidat der Bündnis90/Die Grünen im Kreis Kleve wird das soziale Netzwerk im Internet, das Menschen mit ihren Freunden, Arbeitskollegen, Kommilitonen und anderen Mitmenschen verbindet, in den nächsten drei Monaten intensiv nutzen. Vor allem junge Menschen möchte er mit dieser Form von Wahlkampf – übrigens: ein Tipp seiner Cousine, die selbst Kandidatin in Krefeld ist – ansprechen.

Seit 1994 bei den Grünen

Jöbkes ist 41 Jahre alt, verheiratet und wohnt mit seiner Frau und zwei Kindern in Wachtendonk. Er ist Geschäftsführer der Großschlachterei Thönes und hat seit 1994 das grüne Parteibuch in der Tasche. "Sympathisiert habe ich mit den Grünen schon länger. Auf dem Markt in Bonn, an einem Infostand, nutzte ich dann die Gelegenheit", berichtet der aus Krefeld-Hüls stammende Kandidat. In Wachtendonk ist der gelernte Diplom-Geograph und stellvertretende Vorsitzende des Ortsverbandes seit 1999 im Gemeinderat. Er sitzt unter anderem für die Grünen im Verkehrs- und Planungsausschuss sowie im Rechnungsausschuss.

Mit diesen Themen möchte er sich auch auf Bundestags- und Kreisebene beschäftigen. "Von Wachtendonk nach Kleve zu kommen ist schon so eine Reise für sich", sagt Jöbkes. Er spricht aus Erfahrung. Mit dem Programm der Grünen, das er so gut fand, dass er beim zweiten Wahlgang seinen Hut für die Kandidatur in den Ring warf, möchte er vor allem den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Kreis Kleve stärken. Das Sozialticket, eine Initiative der Grünen in den Kreisen Kleve und Wesel für Menschen unterhalb der Armutsgrenze, sei der erste Schritt in die richtige Richtung.

In diese Kerbe schlägt auch die Forderung nach einem Mindestlohn für alle Beschäftigten. "Wir wollen 7,50 Euro pro Stunde für alle", so Jöbkes. Wie die Grünen das genau erreichen wollen, ist noch ungewiss. Fest steht aber, dass es im Parteiprogramm bestimmte Regeln und Leitlinien gibt, nach denen sich die Grünen in Zukunft richten wollen. Jöbkes nennt den Emissionshandel als Beispiel. "Betriebe, die sauberer arbeiten als andere, sollten weniger Abgabelast zahlen. Wir wollen nicht gängeln, sondern belohnen", so der Vater von zwei Töchtern, zwölf und 14 Jahre alt, bei dem ebenfalls die energetischen Sanierungen von Häusern hoch im Kurs stehen. "Die beste Energie ist immer noch die eingesparte Energie", sagt auch Grünen-Sprecher Michael Bay.

(RP)
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