Erste Sitzung der Brejpott-Quaker Ausgelassene Stimmung im Quaker-Bau

Kellen · Die Brejpott-Quaker lieferten im Kellener Schützenhaus eine tolle erste Sitzung ab. Die aufwendigen Bühnenstücke, gelungenen Bütten und feurigen Showtänze begeisterten das Publikum. Auch Kleves Prinz verteilte Komplimente.

  Sonja Mark-Vettorel, Wolfgang Drop, Georg Jansen, Ludger Giebels und Michael „Wusel“ Jansen (v.l.) brillierten auf der Bühne.

Sonja Mark-Vettorel, Wolfgang Drop, Georg Jansen, Ludger Giebels und Michael „Wusel“ Jansen (v.l.) brillierten auf der Bühne.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Als nach gut fünf Stunden auf der Bühne das Kellener Heimatlied erklang, war es, als wäre nichts gewesen. Kein Gedanke mehr an die lange Corona-Pandemie, während der niemand so recht wusste, ob es noch mal gelingen kann, die Menschen mit einem ganz anderen Virus anzustecken: mit dem Karnevalsvirus. Der ganze Saal sang wie aus einer Kehle: „Källe minn Heimat“, und auch auf der Bühne hielten sich die Aktiven im Arm. Gänsehaut im Quaker-Bau!

Wochenlang hatten sich die „Techniker“ der Brejpott-Quaker zuvor ins Zeug gelegt, um tolle Bühnenbilder zu zaubern. Etwa für das erste Bühnenstück des Abends, „der Beus-Automat“. Hier brillierten Dirk Linden als französischer Herrenausstatter und Christian Becker als anspruchsvoller Kunde in den Hauptrollen. Zum Schießen, wie Becker eine Vereinsjacke nach der nächsten anprobierte, um am Ende endlich im Quaker-Grün die passende Farbe gefunden zu haben. Um es mit Dirk Linden zu sagen: „hallöchen Popöchen“.

Beim Gardetanz bewiesen die Källesse Quecksprengers mit eingesprungenem Spagat, dass ihnen die lange Corona-Pause nichts ausgemacht hat und sie nichts an Beweglichkeit verloren haben. Michael Meuwsen überzeugte als „Mann von Kasse drei“ in der Bütt. Der „Hüter der verlorenen Pfandbons“ prahlte damit, wie er es genießt, dass die Frauen bei ihm Schlange stehen. Langen Applaus gab es auch für die Brejpott-Tröpfchen und ihren Gardetanz. Nach ihrem Auftritt sang der ganze Saal: „Oh, wie ist das schön“. Das war die passende Kulisse für den Auftritt des Klever Prinzen. Jürgen Kalkes „der Glanzvolle“ zog mit Gefolge in den Bau ein und outete sich als echter Quaker-Fan: „Ich war zehn Jahre hier gerne Sitzungsgast. Deswegen ist es jetzt toll, mal auf der Bühne stehen zu dürfen“, sagte er.

Eine echte Institution in der Quaker-Bütt ist Georg Jansen. Als „enne Janze“ begeistert er Jahr für Jahr die Jecken im Saal. Und auch dieses Mal blieb kein Auge trocken, als das Kellener Urgestein von seinem Nachbarn erzählte, der mit 98 Jahren gestorben ist und dessen noch lebende Eltern schon immer geahnt hatten: „Den bringen wir nicht durch.“ Herrlich, wie Jansen die Sprache eines typischen Klevers analysiert und sich fragt, was er einem sagen will, wenn er fordert: „Tritt dir bitte die Füße ab!“

Im zweiten Bühnenstück des Abends entführten die Quaker ihr Publikum ins Museum. Dort hingen die Porträts diverser Klever Bürgermeister. Während Amtsinhaber Wolfgang Gebing als Emoji dargestellt war, saß Alt-Bürgermeisterin Sonja Northing, gespielt von Sonja Mark-Vettorel, wie gerührt vor ihrem eigenen Porträt. Wolfgang Drop und „Wusel“ Jansen in den Hauptrollen schmissen sich verbal die Bälle zu und sorgten beim Publikum mit ihren Erzählungen über den „Kellener Eiffelturm“ (den großen Strommasten) für Heiterkeit.

Den vielleicht längsten Einzug im Klever Karneval schafft jedes Jahr aufs Neue Mario Coumans. Als Chantal, Monique, Jaqueline, Charlotte Schmitz verkleidet, hatte er dieses Mal seinen Sohn Jan mit in die Bütt gebracht. Vater und Sohn trieben dem Publikum vor Lachen die Tränen in die Augen. Stehender Applaus.

Quaker-Chor und Brejpott-Tröpfchen führten zum großen Finale auf der Bühne hin. Dann waren sie geschafft: fünf Stunden Brejpott-Quaker vom Feinsten.

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