Kleve Botschafter Spaniens debattiert über Ausbildung

Kleve · Fast überall auf der Welt wird das duale Ausbildungssystem Deutschlands bewundert. Wie deutsche junge Leute parallel in Schule und Praxis lernen, findet große Anerkennung - und wird in vielen Ländern Europas inzwischen mehr oder minder konsequent imitiert. Nicht zuletzt dieses Thema interessierte den Botschafter Spaniens bei seinem Besuch in Kleve. Juan Pablo Garcia-Berdoy Cerezo kam auf Einladung der Klever Gesellschaft für internationale Begegnungen, der IHK und der Sparkasse in die Kreisstadt, um sich vor Ort zu informieren. Und um den Gastgebern ein Bild davon zu vermitteln, wie das Land im Süden Europas mit der Wirtschaftskrise umgeht.

 Der Botschafter Spaniens, Garcia-Berdoy Cerezo (rechts) traf in Kleve auf Vertreter aus der Unternehmerschaft und der Politik.

Der Botschafter Spaniens, Garcia-Berdoy Cerezo (rechts) traf in Kleve auf Vertreter aus der Unternehmerschaft und der Politik.

Foto: Klaus-Dietr Stade

Etwa 40 Gäste waren am Mittag in der Wasserburg Rindern zum Essen und zum Gedankenaustausch zusammengekommen. Anschließend fuhr ein Großteil von ihnen zum Unternehmen Spectro, das zum einen wegen seiner Produkte und seiner internationalen Ausrichtung für den Besucher interessant war, zum anderen aber auch als ein "Großer" in puncto Ausbildung. Derzeit wird mit Plakaten und Bannern bei Spectro und den Firmen in der Umgebung für die "Klever Nacht der Ausbildung" geworben - eine Aktion, die der Botschafter so aus seiner Heimat nicht kennt. Vielmehr grassiert dort unter Jugendlichen eine Arbeitslosenquote von etwa 50 Prozent.

Im Pressegespräch erklärte Garcia Berdoy, in Spanien sei mit der dualen Ausbildung vor zwei Jahren begonnen worden, es hänge aber stark von der Region und dem jeweiligen Unternehmen ab, welche Qualität die Lehre habe. Konkrete Zusammenarbeit etwa mit Spectro gibt es bisher nicht, die IHK Niederrhein, vertreten unter anderem durch Geschäftsführer Stefan Dietzfelbinger, zeigte jedoch Interesse daran, interessierten Nachwuchs aus dem Ausland mit hiesigen Unternehmen zusammenzubringen. Denn hierzulande gibt es längst nicht für alle Lehrstellen geeignete Bewerber.

(RP)
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