Nach Trockenheit Borkenkäfer bedrohen Fichtenbestand im Kreis Kleve

KREIS KLEVE · Die Fichten in Nordrhein-Westfalen sind in diesem Jahr akut vom Borkenkäfer bedroht.

 Ein Borkenkäfer kriecht über eine Fichte. Die Trockenheit macht die Bäume für die Käfer zum leichten Opfer.

Ein Borkenkäfer kriecht über eine Fichte. Die Trockenheit macht die Bäume für die Käfer zum leichten Opfer.

Foto: dpa/Matthias Hiekel

Dies ist besonders dramatisch, da die Borkenkäfer eine perfekte Nahrungsgrundlage und Klimaversorgung gefunden haben. Die Fichten leiden zudem noch unter der Trockenheit des Sommers. Dieses Thema betrifft vor allem den Reichswald sowie den Hochwald Marienbaum, hier stehen in großer Zahl Fichten.

Durch den Sturm Friederike und der Trockenheit des Sommers konnte sich der Borkenkäfer stark vermehren. Umweltministerin Ursula Heinen-Esser äußert sich zum Thema wie folgt: „Nach den Stürmen und dem Hitzestress ist jetzt der Borkenkäfer eine Bedrohung für die Fichtenbestände Nordrhein-Westfalens. Hier müssen wir kurzfristig handeln, zugleich aber auch mittel-und langfristig vorsorgen. Ziel ist es, den Wald klimafit und weniger anfällig auszubauen. Entscheidend ist dabei die richtige Mischung klimaangepasster Arten.“

Das Umweltministerium rät Waldbesitzern nun, Schadholz so schnell wie möglich zu entfernen. Das gestaltet sich nicht so einfach wie gedacht, denn die Arbeits- und Lagerkapazitäten sind derzeit knapp. Die Lager der Sägewerke sind durch das Holz der vergangenen Stürme überfüllt. Intensive Bemühungen bezüglich der Lagerplätze für das Käferholz werden derzeit getätigt.

„Wir arbeiten mit aller Kraft daran, den Ausflug der Käfer zu verringern“, sagt Andreas Wiebe, Leiter von Wald und Holz Nordrhein-Westfalen. Sieht man Bäume, die bereits komplett rote Nadeln haben und deren Rinde abfällt, ist der Käfer ausgeflogen. Um dem erneuten Befall der Fichten vom Borkenkäfer vorbeugen zu können, werden die befallenden Bäume gefällt und entrindet, somit werden die Käferlarven zerstört und aus dem Wald gebracht.

„Wir müssen uns auf den Weg machen, klimastabile Wälder zu finden. Im Reichswald und im Hochwald Marienbaum sollen Laubholz und trockenresistente Bäume gepflanzt werden. Als Appell an alle Waldbesitzer gerichtet: Wenn die Fichtel ausfällt, nicht erneut eine Fichtel setzen, sondern Laubholz“, sagt Otto Pöll, Forstamtsleitung.

Um den Absatzstau nicht noch weiter zu verschärfen, appelliert der Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen an alle Forstbetriebe, in der aktuellen Situation auf den Einschlag gesunder Fichten zu verzichten.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.wald.nrw/borkenkaefer.

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