Kranenburg/Kleve Blitz-Marathon: 102 Fahrer zu schnell

Kranenburg/Kleve · Im Rahmen der vierten NRW-weiten Aktion kontrolliert die Polizei noch bis heute um 6 Uhr verstärkt auch auf den Straßen im Kreis Kleve. Erstmals stehen auch Fahrradfahrer beim Blitz-Marathon im Fokus – eine Zwischenbilanz.

 Der Niederländer Frans Wennmacker begleicht seine Schuld gleich vor Ort mit der EC-Karte.

Der Niederländer Frans Wennmacker begleicht seine Schuld gleich vor Ort mit der EC-Karte.

Foto: Gottfried Evers

Im Rahmen der vierten NRW-weiten Aktion kontrolliert die Polizei noch bis heute um 6 Uhr verstärkt auch auf den Straßen im Kreis Kleve. Erstmals stehen auch Fahrradfahrer beim Blitz-Marathon im Fokus — eine Zwischenbilanz.

 Polizist Ulrich Berthé hält die Fahrerin eines weißen Audi an.

Polizist Ulrich Berthé hält die Fahrerin eines weißen Audi an.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Mit insgesamt 40 Messstellen in allen 16 Kommunen beteiligt sich die Polizei im Kreis Kleve am vierten Blitz-Marathon. Darunter waren auch je drei Messpunkte in Kleve, Bedburg-Hau und Kalkar sowie zwei in Kranenburg. Nach einer ersten Zwischenbilanz kontrollierte die Polizei gestern zwischen sechs und 14 Uhr kreisweit mehr als 3000 Fahrzeuge. Nach dem ersten Drittel der groß angelegten Polizeiaktion wurden 102 Fahrer verwarnt. Bereits am Montag hatte die Polizei gezielt Radfahrer kontrolliert und 35 Verwarngelder verhängt.

"Wir messen an den Stellen, an denen zu schnell gefahren wird. Das gilt übrigens nicht nur beim Blitz-Marathon sondern auch an anderen Tagen", sagt Polizeioberkommissar Ulrich Berthé. Gestern standen er und sein Kollege Franz Urbanek unter anderem an der Gocher Straße in Frasselt in einer Tempo-30-Zone und kontrollierten den aus Frasselt kommenden Verkehr. "Wir wissen, dass diese Route von vielen Fahrern als Abkürzung genutzt wird", sagte Polizeisprecherin Manuela Schmickler. Die Bilanz der Kontrolle: fünf Temposünder in anderthalb Stunden.

"Die meisten Autofahrer wissen natürlich, dass verstärkt geblitzt wird und fahren besonders vorsichtig. Ich habe aber den Eindruck, dass dieser Warneffekt beim ersten Blitz-Marathon noch stärker war", so Berthé. Die Beamten waren aber auch recht kulant. Sie hielten nur Fahrer an, die 45 km/h oder schneller unterwegs waren.

Einer der Temposünder war der Fahrer eines Linienbusses. "Ich wusste, dass heute Blitz-Marathon ist, hatte die Geschwindigkeit aber gerade nicht so genau im Blick", sagte der Busfahrer, gab sich einsichtig und kam mit einer Geldbuße von 25 Euro davon. "Das ist schon extrem selten, das wir einen Bus messen, der zu schnell unterwegs ist", sagte Franz Urbanek.

Nach einer jungen Frau, die mit einem weißen Audi rund 15 km/h zu schnell gefahren war, hielten die Polizisten schließlich einen Mann aus den Niederlanden an. 60 km/h und damit doppelt so viel wie erlaubt hatte die Radarpistole angezeigt. Selbst nach Abzug des Toleranzwertes bedeutete das für den Autofahrer drei Punkte in Flensburg sowie rund 85 Euro Bußgeld. Das akzeptierte Frans Wennmackers und bezahlte direkt mit EC-Karte. "Wenn man etwas falsch macht, muss man dafür geradestehen. Außerdem sind die Preise fair, bei uns in den Niederlanden hätte das auch 300 Euro kosten können", meinte er.

Bei der vierten Auflage des Blitz-Marathons sind erstmals auch die Radfahrer in den Fokus der Behörden gerückt. "Die Geschwindigkeit von Radfahrern zu messen, ist zwar möglich, aber schwieriger als bei Autos, sodass es nicht immer klappt", sagte Ulrich Berthé. Bei den Radfahrern seien es aber ohnehin meist andere Delikte als überhöhte Geschwindigkeit. Viele Radfahrer führen auf dem Radweg auf der falschen Straßenseite, telefonierten mit dem Handy oder führen schnell noch bei Rot über die Ampel. "Wenn es dunkel ist achten wir außerdem darauf, dass das Licht funktioniert", so Berthé. Bei gezielten Kontrollen durch die Polizei waren bereits am Montag 35 Radfahrer mit einem Verwarngeld belegt worden.

(RP/rl)
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