Kreis Kleve Blind Date: Frauen stärken Frauen

Kreis Kleve · Zur Frauenfilmnacht laden das Klever Tichelpark-Kino und das Unternehmerinnen Forum Niederrhein am 22. Februar ein. Mit dem Eintrittspreis spenden die Teilnehmerinnen für zwei Hilfsprojekte.

 Die Organisatorinnen der Frauenfilmnacht im Tichelpark-Kino Kleve mit Kino-Chef Reinhard Berens im Hintergrund.

Die Organisatorinnen der Frauenfilmnacht im Tichelpark-Kino Kleve mit Kino-Chef Reinhard Berens im Hintergrund.

Foto: Markus van Offern

Dieser Abend gehört den Frauen: Mutter und Tochter, Freundinnen, Kolleginnen, Partnerinnen. Zusammen ins Kino gehen, andere Frauen auf dieser Welt mit einer Spende helfen und hinterher bei einem leckeren Essen erzählen und reden - mehr braucht frau nicht. "Blind Date" heißt diese Veranstaltung, die das Unternehmerinnen Forum Niederrhein zusammen mit den Klever Kinos am Tichelpark seit 2005 jährlich ausrichtet.

"Eine Erfolgsgeschichte", sagt der Klever Tichelpark-Geschäftsführer Reinhard Berens. Im Eintrittspreis von 12 Euro sind vier Euro für zwei verschiedene Hilfsprojekte enthalten. Es handelt sich dabei um Mikrokredite im Niger der Aktion pro Humanität sowie um den Heimatsucher e.V. "Z(w)eitzeugen". Elke Kleuren-Schryvers, Mitgründerin der Stiftung pro Humanität, erläutert, die Mikrokredite in Höhe von jeweils 100 Euro gehen an Frauen in Buamtandi am Niger. Sie erwerben davon zum Beispiel ein Tier, das sie landwirtschaftlich nutzen. Mit dem Gewinn zahlen sie einen Teil des Kredits zurück und setzen den Rest für ihre weitere Arbeit und das Leben ihrer Familie ein. "Wir fördern auf diese Weise das unternehmerische Denken und Handeln, wie auch die Selbstständigkeit der Frauen", sagt Barbara Baratie, Netzwerkerin vom Unternehmerinnen Forum. Sie organisiert auch regelmäßig die Frauenfilmnacht und ist als Unternehmens-Entwicklerin und -Beraterin tätig. Das zweite Hilfsprojekt, das mit der Frauenfilmnacht unterstützt wird, kümmert sich um die Überlebenden des nationalsozialistischen Völkermords an den Juden. Viele Überlebende der Schoah sind inzwischen sehr alt. Damit ihre Geschichten nicht mit ihnen sterben und vergessen werden, werden sie in Schulklassen erzählt, um junge Menschen dazu zu bewegen, diese Geschichten ihrerseits weiterzuerzählen. Sie sind die Z(w)eitzeugen. Die Kommunikation zwischen Jung und Alt ist sehr erfolgreich und führte zu berührenden Begegnungen. Der Verein wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Sonderpreis der Bundeskanzlerin "start social - Hilfe für Helfer".

Die Frauenfilmnacht wird von einer großen Zahl von niederrheinischen Unternehmerinnen gefördert, sie alle betonen, wie wichtig es ist, Frauen in Not zu helfen. So Ursula Jockweg-Kemkes von Top3consult in Geldern: "Frauen in ihrer Selbstständigkeit zu fördern ist unser Anliegen."

Elisabeth Derksen-Hübner betont, wie gut Kontakte untereinander sind. "Wir helfen uns gegenseitig. Und wir reden gerne", sagt sie im Blick auf das Netzwerk und auch auf die Filmnacht, die noch einmal neue Kontakte fördert. Sandra Pelser, Steuerberaterin in Kleve, findet auch privates Feedback der Unternehmerinnen untereinander wichtig. "Frauen stärken und in Bewegung bringen, das ist unser Ziel", fasst Barbara Baratie den Geist des Netzwerks und auch der Frauenfilmnacht zusammen.

"Blind Date" bezieht sich auf die Tatsache, dass vorher nicht bekannt ist, welche drei Filme zur Auswahl stehen. "Interessant und inspirierend aber sind sie alle", versichert Reinhard Berens. Hinterher heißt es "come together" im Casa Kleve. Dort wartet ein Begrüßungsgetränk und für einen Aufpreis von fünf Euro gibt es ein leckeres Buffet. "In diesem Jahr gibt es ein italienisches Antipasti", verrät Sultan Bilici, Betriebsleiterin des Casa.

Da die Teilnehmerzahl auf 400 begrenzt ist, empfiehlt sich eine Kartenreservierung unter 02821 77870 oder www.kleverkinos.de. Beginn der Benefizveranstaltung ist am 22. Februar um 19 Uhr.

(RP)
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